Schulden und Kosten gefährden Tourismus

Thais gelten als sehr reisefreudig. Doch die Verschuldung der Privathaushalte und steigenden Kosten könnten die Tourismusbranche ins Wanken bringen. Foto: boophuket/Adobe Stock
Thais gelten als sehr reisefreudig. Doch die Verschuldung der Privathaushalte und steigenden Kosten könnten die Tourismusbranche ins Wanken bringen. Foto: boophuket/Adobe Stock

BANGKOK: Eine jüngste Studie hat die Alarmglocken im thailändischen Tourismussektor läuten lassen. Laut dem Business Confidence Index, erstellt vom Tourism Council of Thailand (TCT), der Tourism Authority of Thailand (TAT) und der Fakultät für Schöne und Angewandte Kunst an der Rajamangala University of Technology Srivijaya, sind es vor allem zwei Faktoren, die die Branche ins Wanken bringen könnten: die Verschuldung der privaten Haushalte und die steigenden Energiekosten.

Die Sorge der Unternehmer im Tourismussektor konzentriert sich besonders auf die hohe Verschuldung der thailändischen Bevölkerung. Die Studie prognostiziert, dass diese Verschuldung im Jahr 2024 die Tourismusindustrie des Landes am stärksten beeinflussen wird. Hinzu kommen die steigenden Energiekosten sowie eine wirtschaftliche Lage, die nicht im Einklang mit den Lebenshaltungskosten steht.

Besonders bedenklich sind auch die notleidenden Kredite (NPL), die als interner Risikofaktor hervorgehoben werden. Experten warnen davor, dass sich dieser Faktor voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 auf den Tourismus auswirken wird, da Anzeichen für eine Beschleunigung der NPL zu erkennen sind.

Thapanee Kiatphaibool, die Gouverneurin der TAT, äußerte sich optimistisch, dass die Tourismusbehörde trotz der Herausforderungen weiterhin auf ihr Ziel für 2024 zusteuert: die Zahl der thailändischen Touristen auf 200 Millionen zu steigern und Einnahmen von 1,2 Billionen Baht auf dem Inlandsmarkt zu erzielen.

Die Studie spiegelt auch das Verhalten und die Ausgabengewohnheiten der thailändischen Touristen wider. Trotz wirtschaftlicher Bedenken und hoher Verschuldung zeigen sich die Bürger weiterhin reiselustig. Die Ausgaben für Reisen zwischen den Provinzen sind im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal deutlich gestiegen.

Die Präferenzen der Touristen bei der Unterkunftswahl zeigen, dass erschwingliche Preise und Hotels mit Frühstücksservice an erster Stelle stehen. Die Einführung kostenloser Transportmittel zu touristischen Zielen wird von einer überwältigenden Mehrheit befürwortet, um das Problem des Übertourismus anzugehen und die Nachhaltigkeit der touristischen Ressourcen zu gewährleisten.

Die Befragten begrüßen auch Programme wie „We Travel Together“ und „Co-Payment Scheme“, die zur Förderung des Tourismus beitragen. Darüber hinaus gibt es einen klaren Wunsch nach mehr Fachmessen und Veranstaltungen, um den Tourismussektor anzukurbeln.

Insgesamt zeigt die Studie, dass die thailändischen Touristen trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten weiterhin reisen wollen. Um die Branche zu unterstützen und das Wachstum anzukurbeln, werden jedoch Maßnahmen zur Bewältigung der Verschuldung, der steigenden Kosten und anderer wirtschaftlicher Herausforderungen dringend benötigt.

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Kurt Brehm 25.04.24 12:15
Schulden und Kosten
Ich bin zwar Akademiker. Aber das Wort "Studie" kann ich nicht mehr ertragen.
Monruedee Kanhachin 24.04.24 20:40
Herr R
Doch, hat sie!
Michael R. 24.04.24 19:40
@FARANG
"Thapanee Kiatphaibool, die Gouverneurin der TAT, ..."
Die thailändische Tourismusbehörde hat garantiert keine Gouverneurin als Chefin bzw. Präsidentin, wie man das englische "governor" hier korrekt übersetzen würde.
richard kurz 24.04.24 12:00
--- Die Einführung kostenloser Transportmittel zu touristischen Zielen wird von einer überwältigenden Mehrheit befürwortet, um das Problem des Übertourismus anzugehen und die Nachhaltigkeit der touristischen Ressourcen zu gewährleisten.

Die touristischen Ressourcen sind unerschöpflich.
Deshalb suche ich als Qualitätstourist gezielt nach kostengünstigen oder gratis angeboten Transportmöglichkeiten, um möglichst sehr viele dieser Wunderwelten kennenzulernen.
Ein paar Stunden hier, ein paar Stunden da, gebe möglichst viel Geld aus und schon bin ich wieder weg.
Nur so können die Touristenströme eingedämmt werden.