Schwimmendes Dock für Gaza bald fertig

Open Arms und World Central Kitchen bereiten sich auf die Ausreise aus Zypern vor. Foto: epa/Katia Kristodoulou
Open Arms und World Central Kitchen bereiten sich auf die Ausreise aus Zypern vor. Foto: epa/Katia Kristodoulou

NIKOSIA: Viele Staaten wollen humanitäre Hilfe über den Seeweg in den Gazastreifen schicken. Das ist aber schwierig, weil es keine Häfen für Frachtschiffe gibt. Das Problem könnte demnächst gelöst sein.

Ein schwimmendes Dock für die Lieferung von Hilfsgütern von Zypern in den Gazastreifen könnte bereits im April einsatzbereit sein. Das kündigte der Präsident der EU-Inselrepublik, Nikos Christodoulidis, am Donnerstag unter Verweis auf Informationen einer US-Delegation an. Die Fertigstellung des Docks in Gaza, das von der amerikanischen Armee gebaut wird, war ursprünglich für den 1. Mai geplant. Die frühere Fertigstellung werde dazu beitragen, «die humanitäre Hilfe für Gaza zu verstärken», sagte Christodoulidis dem zyprischen Rundfunk RIK.

Die Hafenstadt Larnaka in der EU-Inselrepublik liegt auf dem Seeweg rund 400 Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Trotz Bemühungen in der Hauptstadt Nikosia sind seit Ausbruch des Kriegs lediglich 200 Tonnen Hilfsgüter auf dem direkten Seeweg geliefert worden. Mitte März hatte ein Schlepper der spanischen Hilfsorganisation World Central Kitchen eine schwimmende Plattform mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln an die Küste der Region gebracht.

In Gaza gab es bislang keinen Hafen, der tief genug für größere Frachtschiffe ist, so dass die USA eine schwimmende Anlege-Möglichkeit schaffen wollen. Seit der ersten Hilfslieferung liegt ein weiterer Frachter - die «Jennifer» - mit rund 500 Tonnen Hilfsgütern an Bord abfahrbereit im Hafen von Larnaka. Nach Informationen aus zyprischen Regierungskreisen wird diese Hilfslieferung aktuell von starken Winden und schwerem Seegang vor Gaza verhindert.

Der Gaza-Krieg war am 7. Oktober durch einen Terrorangriff der palästinensischen Hamas auf Israel ausgelöst worden. Deutschland unterstützt die israelische Militäroperation gegen die Hamas zwar im Grundsatz, kritisiert aber die Kriegsführung, der schon viele Tausende Zivilisten zum Opfer gefallen sind und die dazu geführt hat, dass die Zivilbevölkerung kaum Zugriff auf Lebensmittel und Medikamente hat.

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