Gaza-Konflikt: Aktuelles Geschehen am Montag

Ein beschädigtes Gebiet in Khan Younis, südlicher Gazastreifen. Foto: EPA-EFE/Mohammed Saber
Ein beschädigtes Gebiet in Khan Younis, südlicher Gazastreifen. Foto: EPA-EFE/Mohammed Saber

Netanjahu: kluge Reaktion auf Iran-Angriff nötig

TEL AVIV: Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einem Bericht des Rundfunksenders Kan zufolge bei einem privaten Treffen mit Ministern seiner Likud-Partei betont, auf den Raketenangriff des Irans müsse eine kluge Reaktion folgen. Der Iran solle nervös warten müssen, wann die Gegenreaktion erfolge, so wie es Israel vor dem Angriff am späten Samstagabend ergangen sei.

Der Sender berichtete unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten, Israel habe zugesichert, die USA vor einem Gegenschlag zu informieren. Damit solle US-Truppen in der Region Zeit gegeben werden, sich auf iranische Vergeltungsmaßnahmen vorzubereiten.


Nouripour zum Iran-Israel-Konflikt: Eskalation noch nicht abgewendet

BERLIN: Grünen-Chef Omid Nouripour hat eine harte Reaktion auf den iranischen Angriff gegen Israel gefordert, zugleich aber vor einer Eskalation gewarnt. «Die Solidarität mit Israel darf kein Lippenbekenntnis sein», sagte Nouripour am Montagabend im «heute journal» des ZDF. Es sei offensichtlich, dass das Regime im Iran nicht viel anderes als die Sprache der Härte verstehe. Man dürfe aber nicht eskalieren: «Härte bedeutet nicht nur Raketen, sondern Härte ist auch, dass wir den Druck erhöhen auf diplomatischem Parkett mit den nächsten harten Sanktionen, die wir verhängen, und vieles andere mehr.»

Nouripour äußerte die Befürchtung, dass eine Eskalation noch nicht abgewendet sei. Auch bei den Menschen im Iran gebe es eine gigantische Angst vor einem größeren Krieg, sagte der im Iran geborene Grünen-Chef. Das Regime zettele das sehr mutwillig an. Es sei offensichtlich, dass es die Eskalationsstufen suche. Dabei spiele es mit dem Feuer. «Dieses Feuer wäre verheerend für die ganze Region.» Deshalb sei es richtig, dass US-Präsident Joe Biden, Außenministerin Annalena Baerbock und viele andere nach Wegen suchten, damit es nicht so weit komme. Der Druck müsse verstärkt und der Iran auch regional isoliert werden.


USA wollen sich zu möglichem Gegenschlag Israels nicht äußern

WASHINGTON: Die US-Regierung möchte sich nach dem iranischen Raketen- und Drohnenangriff nicht öffentlich zu einem möglichen Gegenschlag Israels äußern. «Wir werden den Israelis das Wort überlassen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag. Die USA seien nicht an dem Entscheidungsprozess beteiligt.

Ähnlich äußerte sich auch Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Auf die Frage, ob die USA besorgt seien, dass ein israelischer Vergeltungsschlag amerikanische Streitkräfte in der Region gefährden könne und die USA sich deshalb nicht daran beteiligen wollten, sagte er: «Ich möchte zu diesem Zeitpunkt nicht auf Hypothesen eingehen.» Es liege an Israel, zu entscheiden, ob es auf den iranischen Angriff reagieren werde oder nicht.

Ryder betonte erneut, die USA stünden an der Seite Israels und würden die nötigen Schritte unternehmen, um die eigenen Streitkräfte in der Region sowie den Verbündeten zu verteidigen. Die USA hatten nach dem iranischen Angriff ihr «eisernes Bekenntnis» zu Israels Sicherheit bekräftigt. Washington will sich aber an einem möglichen Vergeltungsschlag nicht beteiligen und dringt wie andere Verbündete auf eine Deeskalation. US-Präsident Joe Biden hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach Angaben eines US-Regierungsvertreters in einem Telefonat am Samstag dazu angehalten, «sorgfältig und strategisch über die Risiken einer Eskalation» nachzudenken.


Erdogan spricht mit Emir von Katar über Gaza-Krieg

ISTANBUL: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach Angaben seines Büros mit dem Emir von Katar telefoniert und angesichts des Gaza-Krieges eine verstärkte Zusammenarbeit islamischer Länder gefordert. Diese müssten ihre Bemühungen erhöhen, um Israels «brutale Angriffe» im Gazastreifen zu stoppen und um das Land für «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» zur Rechenschaft zu ziehen, hieß es am Montag in einer Mitteilung des Präsidialamts nach einem Telefonat Erdogans mit dem katarischen Emir Tamim bin Hamad al-Thani. Es sei entscheidend, zügelnd auf Israel einzuwirken und mit gesundem Menschenverstand zu handeln, um eine Ausbreitung der Spannungen in der Region zu verhindern, hieß es weiter.

In der Mitteilung wird der iranische Angriff auf Israel nicht explizit erwähnt. Am Sonntag hatte der türkische Außenminister Hakan Fidan in einem Telefon mit seinem iranischen Kollegen zur Deeskalation aufgerufen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober haben sich die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei massiv verschlechtert. Erdogan kritisiert das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen immer wieder scharf. Er hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu wiederholt vorgeworfen, dort ein «Massaker» zu begehen. Israel hat die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.

Die türkische Regierung unterhält Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden Hamas. Im Gegensatz zu einigen europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten stuft die Türkei die Hamas nicht als Terrororganisation ein.


Israels Verteidigungsminister diskutiert weiteres Vorgehen in Rafah

TEL AVIV: Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat am Montagabend mit Vertretern seines Ministeriums und der für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde das weitere Vorgehen in Rafah erörtert. Nach Angaben der Regierungspressestelle ging es auf dem Treffen vor allem um die Evakuierung von Zivilisten aus der Stadt im Süden des Gazastreifens und die Ausweitung von Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen.

Die Stadt an der Grenze zu Ägypten ist derzeit mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllt. International gab es deutliche Kritik an den israelischen Plänen eine Rafah-Offensive. Vor dem iranischen Großangriff mit Raketen und Drohnen auf Israel hatte Regierungschef Benjamin Netanjahu in der vergangenen Woche angekündigt, es gebe bereits einen Termin für eine Offensive in Rafah. Galant hatte dem jedoch kurz darauf widersprochen.


USA: Berichte über konkrete Warnungen des Irans sind «Quatsch»

WASHINGTON: Der Iran hat die US-Regierung nach Darstellung aus Washington nicht über den Zeitpunkt, Ablauf und Umfang seines Angriffs auf Israel informiert. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, wies entsprechende Berichte am Montag entschieden zurück. «Die Vereinigten Staaten haben weder vom Iran noch von irgendjemand anderem Nachrichten erhalten, die Aufschluss über einen bestimmten Zeitpunkt, bestimmte Ziele oder Waffentypen, die sie abfeuern würden, gaben», sagte er.

Berichte darüber, dass das «spektakuläre und peinliche Scheitern» des Iran beabsichtigt gewesen sei und der Iran eine Frühwarnung abgegeben habe, um Israel bei der Vorbereitung seiner Verteidigung zu helfen und den potenziellen Schaden zu begrenzen, seien alle «kategorisch falsch». «Das ist Quatsch. Dieser Angriff ist gescheitert, weil er von Israel, den Vereinigten Staaten und einer Koalition anderer Partner, die sich für die Verteidigung Israels einsetzten, niedergeschlagen wurde.»

Angesichts des Ausmaßes dieses Angriffs sei es «eindeutig Irans Absicht» gewesen, erhebliche Zerstörungen und Opfer zu verursachen», sagte Kirby.

Auf die Frage, warum US-Präsident Joe Biden seinen Wochenendaufenthalt im US-Bundesstaat Delaware verkürzt habe und früher als geplant zu einer Krisensitzung ins Weiße Haus zurückgekehrt sei, sagte Kirby: «Wir hatten eine gute Vorstellung davon, was der Iran vorhatte.» Dieses Wissen habe man aber durch eigene Geheimdienstinformationen und in Zusammenarbeit mit den israelischen Kollegen erlangt.


Selenskyj fordert mehr Unterstützung

KIEW: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut tatkräftige Unterstützung des Westens bei der Abwehr russischer Angriffe gegen sein Land gefordert und dabei auf die westliche Hilfe für Israel gegen iranische Angriffe verwiesen. Es sei inzwischen klar, dass nicht alle Einrichtungen der Ukraine vor Attacken geschützt werden könnten, schrieb Selenskyj am Montag auf Telegram nach einer Sitzung der Stawka, des Oberkommandos der ukrainischen Streitkräfte. «Aber die Intensität der russischen Angriffe erfordert eine größere Einigkeit», betonte Selenskyj.

Mit der Verteidigung Israels habe die freie Welt gezeigt, dass Einigkeit nicht nur möglich, sondern auch hundertprozentig wirksam sei. «Das entschlossene Handeln der Verbündeten verhinderte den Erfolg des Terrors und den Verlust der Infrastruktur und zwang den Aggressor zur Abkühlung», schrieb Selenskyj. Das Gleiche wäre nach seinen Worten möglich, um die Ukraine, die wie Israel kein NATO-Mitglied ist, vor dem Terror zu schützen. «Und dazu bedarf es nicht der Aktivierung von Artikel 5, sondern nur des politischen Willens.»

Selenskyj hatte bereits am Sonntag, wenige Stunden nach dem weitgehend abgewehrten Angriff iranischer Raketen und Kampfdrohnen auf ihrem Weg nach Israel, eine ähnliche Unterstützung durch die Verbündeten für die Ukraine eingefordert.


Eskalationsgefahr im Nahen Osten: Premier Sunak fordert kühlen Kopf

LONDON: Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat den iranischen Großangriff auf Israel verurteilt und dazu aufgerufen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Er werde in Kürze mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu sprechen, sagte Sunak am Montag im Parlament in London. Er wolle Israel angesichts des Angriffs seine Solidarität ausdrücken und darüber diskutieren, wie man eine weitere Eskalation vermeiden könne. «Alle Seiten müssen sich in Zurückhaltung üben.»

Der Iran hatte Israel in der Nacht zu Sonntag mit Drohnen und Raketen angegriffen, die aber fast vollständig abgefangen wurden. Noch ist unklar, wie Israel auf den beispiellosen Luftangriff reagiert. Irans Angriff war eine Reaktion auf einen mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus.

«Der Iran hat mit diesem Angriff einmal mehr sein wahres Gesicht gezeigt», kritisierte Sunak. Er warf dem Iran vor, die Region weiter destabilisieren zu wollen. «Unser Ziel ist es, Stabilität und Sicherheit zu fördern, weil es das Richtige für die Region ist und - auch wenn der Nahe Osten Tausende Meilen entfernt ist - es eine direkte Auswirkung auf unsere Sicherheit und unseren Wohlstand zu Hause hat. Wir arbeiten mit unseren Alliierten eilig daran, die Situation zu deeskalieren und weiteres Blutvergießen zu verhindern.»


Moskau für Deeskalation in Nahost

MOSKAU: Die russische Führung hat von Israel und auch dem Iran Zurückhaltung in ihrem Konflikt angemahnt. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, betonte am Montag im Gespräch mit dem Leiter des israelischen Nationalen Sicherheitsrates, Zachi Ha-Negbi, «die Notwendigkeit der Zurückhaltung auf allen Seiten des Konflikts im Nahen Osten, um seine Eskalation zu verhindern», wie die staatlichen russischen Agenturen berichteten. Patruschew habe betont, dass Russland der Ansicht sei, «die Meinungsverschiedenheiten ausschließlich mit politischen und diplomatischen Mitteln beizulegen».

Zuvor hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow betont, Russland sei «außerordentlich besorgt» wegen der Lage in Nahost. Eine weitere Eskalation sei «in niemandes Interesse», wurde er von der Staatsagentur Tass weiter zitiert.


«Frankfurter Allgemeine Zeitung» zu Iran Schlag

Eine Handvoll Partner, allen voran die Vereinigten Staaten, hat am Wochenende dazu beigetragen, den beispiellosen Luftangriff aus Iran abzuwehren.

(.) Tags darauf wird Israel von seinen Freunden aber unisono bedrängt, auf eine Vergeltung zu verzichten. (.) Im Moment der akuten Bedrohung kann Israel mit Solidarität rechnen, einige Zeit später sieht die Welt schon wieder anders aus. Dafür mag es immer wieder gute Gründe geben. So hätte ein (offener) Krieg zwischen Iran und Israel Folgen weit über den Nahen Osten hinaus; in Gaza wiederum kann man die humanitäre Frage nicht ausklammern. Solche Abwägungen passen aber nicht zur Rhetorik. (.) Tun kann der Westen trotzdem etwas, vor allem Europa. Die Iranpolitik der EU, die immer wieder auf Einbindung abzielte, ist auf ganzer Linie gescheitert.


Mehrere Optionen in Israels Kriegskabinett besprochen

TEL AVIV: Bei den Beratungen des israelischen Kriegskabinetts sind einem Medienbericht zufolge mehrere Szenarien von Reaktionen auf den iranischen Großangriff besprochen worden. Einige der Optionen seien von der Art her geringfügiger, andere hingegen intensiver, berichtete der israelische Fernsehsender Channel 12 am Montagnachmittag. Israels Ziel ist es demnach, dem Iran zu schaden, aber keinen umfassenden Krieg auszulösen.

Bei der fast dreistündigen Sitzung des Gremiums unter Vorsitz von Regierungschef Benjamin Netanjahu seien verschiedene Reaktionen mit unterschiedlichen Ausmaßen auf den Tisch gelegt worden, berichtete der TV-Sender weiter. Einige der Optionen sind demnach sofort umsetzbar. Bei den Gesprächen über eine Antwort auf Teherans Angriff am Wochenende sei ebenfalls erörtert worden, dass Israel die Maßnahmen mit seinem wichtigsten Verbündeten, den USA, abstimmen wolle.


Raketen wie Gurken: Internet-Spott in arabischer Welt zu Irans Angriff

KAIRO/TEHERAN: «Comedy-Show», Gurken-Raketen oder Papierflieger: Nach Irans Angriff gegen Israel, bei dem fast alle Flugkörper abgefangen wurden, gibt es in der arabischen Welt Spott und Häme über Teheran und dessen militärische Fähigkeiten. «Schlechte Show», schrieb etwa Alaa Mubarak, Sohn des verstorbenen ägyptischen Langzeitherrschers Husni Mubarak, bei X am Montag. Im Internet machte auch das Bild die Runde von einem Militärfahrzeug, von dessen Rampe riesige Gurken statt Raketen gestartet werden.

Andere Nutzer teilten Fotos von Händen, die Papierflieger werfen, und bezeichneten Irans Angriff als «schlecht produzierte Comedy-Show». Auch ein Clip der Zeichentrickserie «Tom und Jerry» tauchte auf, in dem Kater Tom - versehen mit Israel-Flagge - die angekettete Bulldoge Spike - Iran - unentwegt malträtiert, während der Hund vergeblich versucht, Tom auch nur einen Kratzer zu verpassen.

Die Nachrichtenseite «Independent Arabia», die im Besitz eines saudi-arabischen Herausgebers ist mit Verbindungen zur dortigen Königsfamilie, veröffentlichte eine Karikatur zum Angriff. Darin ist Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei als Messerwerfer zu sehen, der vergeblich versucht, den an der Wand stehenden israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu zu treffen. In Chameneis freien Arm hat sich unterdessen eine israelische Rakete gebohrt.

Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik seinen erklärten Erzfeind Israel direkt angegriffen. Israels Armee berichtete von rund 300 Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern, die fast alle abgefangen worden seien. Der Iran stellte den Angriff als Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien am 1. April dar.


Auswärtiges Amt bestellt iranischen Botschafter ein

BERLIN: Der Nahost-Konflikt wird auch auf diplomatischer Ebene geführt. Das Auswärtige Amt bestellt den iranischen Botschafter ein - zuvor hatte Teheran den Botschafter Berlins herbeizitiert.

Nach der Verschärfung des Nahost-Konflikts durch den Angriff des Iran auf Israel hat das Auswärtige Amt den Botschafter Teherans einbestellt. Das teilte ein Sprecher am Montagmittag mit. Das Gespräch finde zur Stunde im Ministerium statt, sagte er. Die Bundesregierung reagierte damit auf die Einbestellung des deutschen Botschafters in Teheran in das dortige Außenministerium am Sonntag. Dieses hatte die Einbestellung mit «unverantwortlichen Positionen» Deutschlands, aber auch Frankreichs und Großbritanniens begründet, deren Botschafter ebenfalls herbeizitiert worden waren.

Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Israels Armee berichtete von rund 300 Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern, die fast alle abgefangen worden seien. Der Iran stellte die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» als Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien dar.


Israels Kriegskabinett kommt erneut für Beratungen zusammen

TEL AVIV: Israels Kriegskabinett kommt israelischen Medienberichten zufolge erneut zusammen, um über das weitere Vorgehen nach dem iranischen Großangriff zu beraten. Am frühen Montagnachmittag (13.00 Uhr MESZ) werde das Kabinett ein zweites Mal innerhalb von 24 Stunden tagen, berichteten etwa die Nachrichtenseite ynet und die Tageszeitung «Haaretz». Dem Kriegskabinett steht Regierungschef Benjamin Netanjahu vor.

Bereits am Sonntag versammelte sich das Gremium. Nach dreistündigen Beratungen gab es Medienberichten zufolge jedoch keine Entscheidung darüber, wie auf den iranischen Angriff vom Wochenende reagiert werden soll. Bei der Sitzung seien jedoch mehrere Optionen für einen möglichen israelischen Vergeltungsschlag erörtert worden.

Nachdem der Iran am Wochenende nach israelischen Angaben mit rund 300 Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen hatte, ist noch immer unklar, wie Israel reagieren wird. Innerhalb der israelischen Regierung wird vor allem von sehr rechten Regierungspolitikern ein schnelles und hartes Vorgehen gefordert. Die Hardliner sind allerdings nicht im Kriegskabinett vertreten. Internationale Partner mahnen Israel hingegen zur Zurückhaltung, um eine Eskalation in der Region zu verhindern.


Deutsche Behörden verhängen Einreiseverbot gegen Varoufakis

BERLIN: Die deutschen Behörden haben laut einem Bericht des «Handelsblatts» im Zusammenhang mit dem umstrittenen «Palästina-Kongress» in Berlin am Wochenende ein Einreiseverbot gegen den früheren griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis verhängt.

Ein solches Verbot sei gegen mehrere der geplanten Redner ausgesprochen worden, eine der Anordnungen habe Varoufakis betroffen. «Um antisemitische und israelfeindliche Propaganda bei der Veranstaltung zu verhindern, sind mehrere Einreiseverbote verhängt worden, darunter auch eines gegen Varoufakis», zitiert die Zeitung aus Sicherheitskreisen. Der Grieche ist seit der Finanzkrise im vergangenen Jahrzehnt weltbekannt. Inzwischen ist er bei der von ihm mitgegründeten europäischen Bewegung Democracy in Europe Movement 2025 (Diem25) aktiv.

Varoufakis kritisierte das Vorgehen auf der Plattform X (vormals Twitter) scharf. Das deutsche Innenministerium habe ein Betätigungsverbot gegen ihn verhängt, ein Verbot jeglicher politischer Betätigung, schrieb er am Freitag. In den vom «Handelsblatt» zitierten Sicherheitskreisen ist jedoch ausdrücklich von einem Einreiseverbot die Rede. Dies sei im Rahmen des Freizügigkeitsgesetzes der Europäischen Union möglich.

Die Polizei hatte den «Palästina-Kongress» am Freitag rund zwei Stunden nach Beginn aufgelöst. Die bis zu 250 Kongressteilnehmer wurden am frühen Abend aufgefordert, den Saal zu verlassen. Als Grund nannte die Versammlungsbehörde eine per Video übertragene Rede eines Mannes, für den in Deutschland wegen Hasstiraden gegen Israel und gegen Juden ein politisches Betätigungsverbot gilt. Als der Mann sprach, schritt die Polizei mit etlichen Beamten ein, kappte die Übertragung und schaltete den Strom zeitweise ab. Die Veranstalter kritisierten den Abbruch scharf.


Iran: Containerschiff nach Verstößen gegen Vorschriften konfisziert

TEHERAN: Irans Außenministerium hat die Beschlagnahme eines Containerschiffs mit angeblichen Verstößen gegen Schifffahrtsvorschriften begründet. Wegen der Missachtung internationaler Regeln und einer fehlenden «ordnungsmäßigen Reaktion» gegenüber den iranischen Behörden sei das Schiff schließlich festgesetzt worden, sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag laut der Staatsagentur Irna.

Wenige Stunden vor seinem Großangriff auf Israel hatte die Marine der iranischen Revolutionsgarden am Samstag ein Frachtschiff im Golf von Oman mit Verbindungen zu Israel beschlagnahmt und in iranische Gewässer umgeleitet. Die «MSC Aries» befand sich auf der Fahrt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Indien.

Laut dem Schiffsortungsdienst «Tankertracker» befindet sich der Frachter nun in iranischen Gewässern zwischen den Inseln Gheschm und Hormus. Das Schiff werde nicht weit entfernt von drei Tankern festgehalten, die der Iran im vergangenen Jahr ebenfalls beschlagnahmt hatte, berichtete der Ordnungsdienst auf X, ehemals Twitter.

Die Straße von Hormus, eine etwa 55 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport. Die USA werfen der iranischen Marine regelmäßig vor, den zivilen Schiffsverkehr in der Straße von Hormus und im angrenzenden Golf von Oman zu behindern.


Scholz ruft Israel nach iranischem Angriff zur Deeskalation auf

SHANGHAI: Nach dem iranischen Großangriff hat Bundeskanzler Olaf Scholz Israel aufgerufen, zur Deeskalation beizutragen. Die weitgehend erfolgreiche Abwehr der rund 300 Drohnen und Raketen sei «ein Erfolg, der vielleicht auch nicht verschenkt werden sollte», sagte Scholz am Montag in Shanghai. «Deswegen auch unser Ratschlag, selbst zur Deeskalation beizutragen.»

Scholz richtete aber auch erneut eine Warnung an den Iran. Der erste Angriff auf israelisches Territorium überhaupt sei eine «schlimme Eskalation» gewesen, die nicht hätte stattfinden dürfen, sagte er. «Das darf nicht so weiter gehandhabt werden vonseiten des Iran.»

Der Iran hatte Israel in der Nacht zu Sonntag angegriffen. Die Drohnen und Raketen wurden aber fast vollständig abgefangen. Es war eine Reaktion auf einen mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus.


Israelische Soldaten auf libanesischem Gebiet verletzt

TEL AVIV/BEIRUT: Eine Explosion in der Nacht auf Montag mit vier verletzten israelischen Soldaten hat sich einem Medienbericht zufolge bis zu hundert Meter in libanesischem Gebiet ereignet. Dies berichtete die Nachrichtenseite ynet unter Berufung auf einen israelischen Armeesprecher. Das Militär hatte zuvor lediglich mitgeteilt, dass vier Soldaten «im Bereich der Nordgrenze» bei einer Explosion unbekannter Ursache verletzt worden seien. Einer der Soldaten sei schwer verletzt worden, die weiteren drei leicht bis mittelschwer, so die Armee. Die vier wurden demnach zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah reklamierte den Vorfall für sich. In einer Mitteilung hieß es, dass mehrere Sprengsätze im Gebiet von Tal Ismail in libanesischem Territorium unweit der Grenze zu Israel platziert worden seien. Als die israelischen Soldaten den Sprengsätzen nahegekommen seien, seien diese explodiert.

Der israelische Armeesender berichtete, dass die Soldaten zu Fuß etwa hundert Meter von der Grenze entfernt im Libanon unterwegs gewesen seien. Der Zweck der Operation war demnach, die libanesische Seite der Grenze zu untersuchen. Nach der Explosion habe das israelische Militär das Feuer aus der Luft und vom Boden aus eröffnet, um die Verletzten zu retten und zurück auf die israelische Seite der Grenze zu bringen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober kommt es täglich zu teils tödlichen Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie etwa der Hisbollah im Libanon an der israelisch-libanesischen Grenze. In beiden Ländern wurden als Folge des gegenseitigen Beschusses auch Zivilisten getötet. Unifil überwacht seit 1978 das Grenzgebiet zwischen beiden Ländern.


US-Militär: Huthi im Jemen waren an Irans Angriff beteiligt

SANAA: Die Huthi-Miliz im Jemen ist nach Darstellung des US-Militärs am iranischen Angriff gegen Israel beteiligt gewesen. US-Truppen hätten in dem Bürgerkriegsland eine Rakete auf einer Startvorrichtung sowie sieben Drohnen zerstört, teilte das US-Zentralkommando am Sonntag (Ortszeit) mit. Insgesamt habe das US-Militär mehr als 80 Drohnen und mindestens sechs ballistische Raketen aus dem Iran und dem Jemen zerstört worden, die Israel erreichen sollten.

Nach US-Darstellung kamen die Angriffe am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag auch aus dem Irak und Syrien. Die Huthi bezeichneten Irans Angriff auf Israel als «berechtigt», erklärten zunächst aber nicht, inwieweit sie selbst daran beteiligt waren.

Die Huthi-Miliz kontrolliert große Gebiete vor allem im Norden des Jemen, einem verarmten Land im Süden der Arabischen Halbinsel. Mithilfe des Irans haben sie ihr Waffenarsenal in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebaut. Ihre Drohnen haben eine Reichweite von bis zu 2500 Kilometern, die das Potenzial haben, etwa Tausende im Nahen Osten stationierte US-Truppen zu treffen. Zudem verfügt die Miliz über ballistische Raketen und Marschflugkörper. Seit Beginn des Gaza-Kriegs greifen die Huthi vor allem Handelsschiffe mit mutmaßlichem Bezug zu Israel vor der jemenitischen Küste an.


Israels Heimatschutz hebt nach Iran-Angriff Beschränkungen wieder auf

TEL AVIV: Der israelische Heimatschutz hat Beschränkungen für die Zivilbevölkerung, die vor dem iranischen Großangriff verhängt worden waren, wieder aufgehoben. Es gebe keine Einschränkungen mehr für Bildungsaktivitäten, am Arbeitsplatz oder bei Versammlungen, teilte der Heimatschutz am Montag auf seiner Webseite mit.

Ausnahmen gelten weiterhin für die sogenannten Konfliktzonen, etwa am Rande des Gazastreifens und an der Grenze zum Libanon. Dort dürfen sich draußen nur bis zu 30 Menschen und drinnen nur bis zu 300 Menschen versammeln. Die Bürger sind dort auch dazu angehalten, bei Aktivitäten darauf zu achten, dass sie im Notfall rasch Schutzräume aufsuchen können.

Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel in der Nacht zum Sonntag direkt angegriffen. Nach Angaben Israels wurden insgesamt rund 300 Geschosse abgefeuert, fast alle jedoch von Israel sowie seinen Verbündeten abgefangen.


Litauens Außenminister fordert mehr Sanktionen gegen Iran

VILNIUS: Nach dem iranischen Großangriff auf Israel hat sich Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis für weitere westliche Sanktionen gegen Teheran ausgesprochen. «Wir müssen die Sanktionen gegen Iran wegen seines regional destabilisierenden Verhaltens und seiner Unterstützung der russischen Aggression gegen die Ukraine sofort verschärfen», sagte Landsbergis am Montag nach einem Treffen mit seiner niederländischen Amtskollegin Hanke Bruins Slot in Vilnius. Beide Minister riefen dabei zur Deeskalation der Lage in Nahost auf.

Der Iran hatte Israel in der Nacht zu Sonntag angegriffen. Die Drohnen und Raketen wurden aber fast vollständig abgefangen. Es war eine Reaktion auf einen mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus. Noch ist unklar, wie Israel darauf regieren wird. Landsbergis und Slot betonten beide, dass trotz des Konflikts in Nahost die Aufmerksamkeit weiterhin auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine liegen müsse.

Nach Einschätzung des litauischen Außenministers sind der Angriff auf Israel, der Krieg in der Ukraine und die Spannungen in Südostasien keine Einzelfälle. «Wir sehen, dass autokratische, imperialistische, aggressive Regime immer mutiger werden», sagte Landsbergis. Es sei offensichtlich, dass sich Iran ebenso wie Russland durch die Unentschlossenheit des Westens ermutigt fühle.

Nach israelischen Angaben wurden insgesamt rund 300 Geschosse auf das Land abgefeuert - 99 Prozent davon seien von Israel sowie seinen Verbündeten abgefangen worden. «Westliche Hilfe sorgte für Luftsicherheit für einen Nicht-Nato-Partner, Israel. Ich denke, dass die Ukrainer diese Frage aufwerfen werden, und das zu Recht: Wenn eine solche Hilfe Israel gewährt wurde, kann sie dann auch der Ukraine gewährt werden?», sagte Landsbergis.


Britischer Außenminister Cameron ruft Israel zu Zurückhaltung auf

LONDON: Der britische Außenminister David Cameron hat Israel nach den iranischen Angriffen zur Zurückhaltung aufgerufen. «Israel hat als unabhängiges souveränes Land jedes Recht, auf einen solchen Angriff zu reagieren», sagte Cameron am Montag dem Sender Times Radio. Großbritannien wolle aber eine Eskalation vermeiden und rate «unseren Freunden in Israel, dass es an der Zeit ist, sowohl mit dem Kopf als auch mit dem Herzen nachzudenken».

Eine solche Zurückhaltung komme einer doppelten Niederlage für den Iran gleich, sagte Cameron. «Sein Angriff war nicht nur ein fast völliger Misserfolg, sondern auch der Rest der Welt kann jetzt erkennen, welchen bösartigen Einfluss (der Iran) auf die Region hat und seine wahre Natur verstehen.» Deshalb sei es richtig, wenn Israel nun nicht seinerseits eskaliert, sagte der frühere Premierminister.

«Das Beste, was man im Fall Israels tun kann, ist anzuerkennen, dass dies für Iran ein Misserfolg war.» Nun könne sich Israel wieder auf den Kampf gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen und die Freilassung der israelischen Geiseln konzentrieren. Zugleich betonte Cameron, als souveräner Staat werde Israel seine eigenen Entscheidungen treffen.


«Nepszava»: Iran wird keinen regionalen Krieg riskieren

BUDAPEST: Zum Angriff des Iran auf Israel meint die linksliberale ungarische Tageszeitung «Nepszava» am Montag:

«Seit dem israelisch-ägyptischen Friedensvertrag von 1979 hat sich die Situation in dieser Region langsam, aber allmählich verbessert, und obwohl nur wenige arabische Staaten die Existenz Israels offiziell anerkennen, beginnen sie keinen Krieg mehr gegen dieses Land. Und das nicht nur, weil der auch für sie wichtige «große Bruder» Amerika im Hintergrund steht, sondern auch, weil sie die Existenz Israels in gewisser Weise bereits akzeptiert haben und den Iran als Bedrohung für sich selbst sehen. Bei der Neutralisierung der iranischen Raketen und Drohnen haben Israel nicht nur die amerikanischen, britischen und französischen Luftwaffen geholfen, sondern beispielsweise auch die jordanische. Und das gibt uns Hoffnung für das Wagnis zu sagen: Es wird eine israelische Antwort geben, aber der vom Kreml unterstützte Iran wird keinen regionalen Krieg riskieren.»


«Rossijskaja Gaseta»: Iran und Israel sehen sich beide als Gewinner

MOSKAU: Zu den ersten direkten iranischen Raketen- und Drohnenangriffen auf Israel kommentiert die russische Regierungszeitung «Rossijskaja Gaseta» am Montag:

«Jede Seite dieses Konflikts, der jederzeit zu einem Beinahe-Atomkrieg eskalieren könnte, konnte sich als Gewinner bezeichnen. Und ihren Gegner zum Verlierer erklären. Der Iran hat sein Ziel erreicht - er hat Israel mehrere Tage lang in Atem gehalten. In den arabischen Ländern sahen im Fernsehen alle, wie iranische Raketen auf dem Gebiet des jüdischen Staates explodierten, und dieser Medieneffekt war der wichtigste Erfolg der militärischen Operation Teherans. (...) Mit anderen Worten: Die von Teheran versprochene Vergeltung hat alle ihre erklärten militärisch-diplomatischen Ziele erreicht. (...)

Auch Israel feiert seine Erfolge. (...) Denn jeder hat das überlegene militärische Potenzial des jüdischen Staates gesehen. (...) Zudem haben die meisten westlichen Länder, die Israel zuvor öffentlich für die Operation im Gazastreifen verurteilt hatten, nun ihre Solidarität und Unterstützung für den jüdischen Staat in seinem Kampf gegen den Iran bekundet. Das bedeutet, dass eine reelle Chance besteht, dass der amerikanische Kongress der Regierung Israels die Gelder zuweist, die dort hängen geblieben sind, weil sie im selben Paket wie die Mittel für die Ukraine enthalten waren.»


«The Telegraph»: Irans Revolutionsgarde will Israels Untergang

LONDON: Zum iranischen Luftangriff auf Israel meint der Londoner «Telegraph» am Montag:

«Jetzt fordern US-Präsident Joe Biden, der britische Premierminister Rishi Sunak, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und andere Israel auf, es dabei zu belassen. Ihr Argument scheint zu sein, dass die Iraner aus Rache für einen israelischen Angriff in Damaskus Anfang des Monats handelten, bei dem zwei führende Generäle der iranischen Revolutionsgarde getötet wurden, und eine Spirale gegenseitiger Vergeltungsmaßnahmen vermieden werden sollte.

Aber hier gibt es keine Gleichwertigkeit. Die Revolutionsgarde strebt aktiv den Untergang Israels an und drängt die Hisbollah zum Eingreifen, deren erfahrene Truppen durch ihre jahrelange Beteiligung am syrischen Bürgerkrieg kampferprobt sind. (...)

Mit dem Iran hätte man sich wohl schon vor Jahren befassen sollen, doch Präsident Biden hat es seit seiner Ankunft im Weißen Haus versäumt, anzuerkennen, dass Teheran der Verursacher all dieser Probleme ist. Er hat sogar versucht, mit den Ajatollahs zu verhandeln. Doch die haben kein Interesse an einer Annäherung an den Westen und haben sich stattdessen mit Russland und China verbündet.»


Flughäfen im Iran nehmen Betrieb wieder auf

TEHERAN: Irans Flughäfen haben nach dem Großangriff auf Israel ihren Betrieb wieder aufgenommen. Wie die Nachrichtenagentur Isna am Montag berichtete, sei die Sperrung des Flugverkehrs in den frühen Morgenstunden aufgehoben worden. Auch die beiden Flughäfen in der Hauptstadt Teheran kehrten demnach in den Normalbetrieb zurück.

Der Iran hatte Israel am Samstagabend mit Drohnen und Raketen angegriffen. Zahlreiche Flughäfen im Iran waren rund um die Angriffe außer Betrieb. Vor allem im Westen des Landes, wo Drohnenbasen und Raketensilos liegen, wurden Flugverbote verhängt. Dies galt unter anderem für die Metropolen Tabris, Kermanschah und Ahwas, aber auch für die Flughäfen in Schiras und Isfahan im Landesinneren.

Mehrere internationale Airlines hatten wegen Sicherheitsbedenken bereits vor dem massiven Angriff der iranischen Revolutionsgarden ihre Flüge in den Iran eingestellt und den Luftraum gemieden. Auch die Lufthansa-Gruppe stellte mehrere Flugverbindungen in den Nahen Osten vorübergehend ein. Flüge nach Teheran sollen bis mindestens Dienstag ausgesetzt sein.


«Corriere della Sera»: Iran hat rote Linie überschritten

MAILAND: Die italienische Zeitung «Corriere della Sera» meint am Montag zum iranischen Angriff auf Israel:

«Mit seinem direkten Angriff auf Israel hat der Iran die rote Linie überschritten. Eine kalkulierte Aktion der Pasdaran (der Revolutionsgarde), um ein Gleichgewicht zum jüdischen Staat zu schaffen. Wenn sie uns angreifen, so bekräftigte deren Befehlshaber, greifen wir sie an. (...) In Israel drängt der härteste Flügel der Regierung jetzt auf einen Gegenschlag.

Hinter den Kulissen wird viel gearbeitet. Aus den betroffenen Hauptstädten kommen Warnungen. Jetzt werden Spione, Generäle und Diplomaten bewegt. Alle wissen, dass zu viele Fallen aufgestellt sind. Man glaubt nicht, dass es vorbei ist. Befürchtet wird, dass es weitere Abrechnungen gibt.»

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