BANGKOK: Am kommenden Mittwoch (15. Mai 2024) wird eine hochrangige chinesische Delegation, einschließlich Militärvertretern und U-Boot-Herstellern, in Thailand erwartet, um eine längst überfällige Lösung im Streit um den Kauf eines U-Boots der S26T-Yuan-Klasse zu finden. Dieser Kauf ist Teil einer Beschaffungsvereinbarung aus dem Jahr 2017, die bislang aufgrund technischer und politischer Schwierigkeiten nicht umgesetzt werden konnte.
Die 13-köpfige Delegation soll mit thailändischen Offiziellen über zwei mögliche Optionen beraten. Eine Option wäre die Stornierung des U-Boot-Geschäfts zugunsten des Erwerbs einer Fregatte sowie eines Kompensationsgeschäfts. Die andere Möglichkeit besteht darin, den ursprünglich geforderten deutschen Dieselmotor durch einen chinesischen Motor zu ersetzen und verbesserte Kompensationsleistungen zu verhandeln.
Der thailändische Verteidigungsminister Sutin Klungsang betonte die Wichtigkeit der thailändisch-chinesischen Beziehungen für die Verhandlungen und erklärte, dass jede Entscheidung letztlich den nationalen Interessen Thailands dienen müsse. Eine endgültige Entscheidung könne allerdings bei dem bevorstehenden Treffen möglicherweise noch nicht fallen.
Die Ursprünge des Konflikts gehen auf eine deutsche Entscheidung zurück, den Verkauf eines spezifischen Dieselmotors für das U-Boot an China zu verweigern, da dieser als Militärgut eingestuft wird. In der Folge bot der chinesische U-Boot-Hersteller China Shipbuilding & Offshore International Co (CSOC) an, stattdessen chinesische Motoren zu verwenden, was zunächst von der Königlich Thailändischen Marine (RTN) abgelehnt, später jedoch akzeptiert wurde.
Zudem werden Vertreter des thailändischen Handelsministeriums an den Gesprächen teilnehmen, um die Einbeziehung der thailändischen Offset-Politik in das Geschäft zu diskutieren. Diese Politik fordert bei der Beschaffung militärischer Ausrüstung einen gegenseitigen Handelsvorteil.
Die Zustimmung zum chinesischen Motor für das erste U-Boot könnte auch den Weg für den Kauf von zwei weiteren U-Booten ebnen. Ursprünglich plante die RTN, drei neue U-Boote für insgesamt 36 Milliarden Baht zu erwerben, konnte jedoch bisher nur den Vertrag für das erste U-Boot abschließen.