BANGKOK: Der frisch ernannte thailändische Gesundheitsminister Somsak Thepsuthin betritt das Amt mit der Absicht, die Meinung der Öffentlichkeit zu berücksichtigen, bevor er eine endgültige Entscheidung über die Zukunft von Cannabis trifft.
Bei seinem Amtsantritt erklärte Somsak, dass die Frage, ob Cannabis wieder als kontrolliertes Betäubungsmittel eingestuft werden sollte, noch nicht abschließend beantwortet sei. Er betonte die Notwendigkeit, die Meinung der Menschen einzuholen, bevor eine Entscheidung getroffen werde.
Sein Vorgänger, Dr. Cholnan Srikaew, hatte sich für strengere Gesetze zur Eindämmung des Freizeitkonsums von Cannabis eingesetzt, der seit der Entkriminalisierung im Jahr 2022 stark zugenommen hat. Srikaew hatte einen Gesetzesentwurf vorbereitet, um die medizinische Nutzung von Cannabis zu regeln und bestimmte Formen des Konsums zu verbieten.
Allerdings warnen Befürworter einer liberaleren Cannabispolitik vor den möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen. Sie befürchten, dass eine erneute Kriminalisierung Tausende von Geschäften und Farmen ruiniert und die Bemühungen, Cannabis als Wirtschaftspflanze zu etablieren, behindert.
Somsak betonte die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überprüfung der Cannabispolitik. Er erklärte, dass eine Pflanze mit betäubungsmittelähnlichen Eigenschaften nicht unkontrolliert angebaut werden dürfe und ihr Konsum nicht diejenigen belästigen dürfe, die kein Cannabis konsumieren.
Obwohl Somsak betonte, dass eine schnelle Lösung gefunden werden müsse, gab er keine klare Antwort darauf, ob öffentliche Anhörungen stattfinden würden.
Somsak, ein ehemaliger Justizminister und langjähriger Unterstützer von Thaksin Shinawatra, wurde bei der jüngsten Kabinettsumbildung mit dem prestigeträchtigen Amt des Gesundheitsministers belohnt. Seine Ernennung signalisiert möglicherweise eine Veränderung in der Cannabispolitik des Landes.
In Thailand wird Cannabis nicht mehr als Rauschmittel betrachtet, es sei denn, aus Cannabis gewonnene Substanzen enthalten mehr als 0,2 Prozent THC. Während die Legalisierung die medizinische Nutzung fördern sollte, bleibt der Freizeitkonsum aufgrund unzureichender rechtlicher Rahmenbedingungen und Durchsetzungsmechanismen weit verbreitet.
Mehrere Gruppen setzen sich dafür ein, Cannabis erneut als kontrollierte Substanz einzustufen, um den missbräuchlichen Konsum, insbesondere unter Jugendlichen, einzudämmen.
Es bleibt abzuwarten, wie die thailändische Regierung unter der Leitung von Gesundheitsminister Somsak Thepsuthin die Zukunft von Cannabis gestalten wird.