Chinesischer Kampfjet bedrängt australischen Hubschrauber

Eine Mirage 2000-Kampfflugzeug hebt auf einem Luftwaffenstützpunkt in Hsinchu ab. Archivfoto: epa/RITCHIE B. TONGO
Eine Mirage 2000-Kampfflugzeug hebt auf einem Luftwaffenstützpunkt in Hsinchu ab. Archivfoto: epa/RITCHIE B. TONGO

CANBERRA: Im Südchinesischen Meer kommt es immer wieder zu Zwischenfällen mit China - auch in der Luft. Jetzt bedrängt ein Kampfjet einen australischen Militärhubschrauber. «Inakzeptabel», sagt die Regierung.

Ein chinesischer Kampfjet hat nach Angaben der australischen Regierung im Südchinesischen Meer Leuchtraketen in der Nähe eines australischen Militärhubschraubers abgefeuert. Der Vorfall mit den sogenannten Täuschkörpern (Flares) habe sich am Samstagabend über internationalen Gewässern ereignet, sagte Verteidigungsminister Richard Marles am Montag und sprach von einem «unsicheren und unprofessionellen» Vorgehen der Chinesen.

Der Kampfjet habe die Leuchtraketen etwa 300 Meter vor dem Seahawk-Hubschrauber aus leicht erhöhter Position abgefeuert, sagte Marles dem Sender 9News. Die australischen Piloten, die sich auf einer Routinepatrouille befanden, hätten ausweichen müssen, um nicht getroffen zu werden. Ein Kontakt mit den Leuchtraketen hätte lebensgefährlich für die Besatzung sein können. Die Regierung habe ihre Besorgnis über den Zwischenfall offiziell Peking mitgeteilt. «Dieser Vorfall war völlig inakzeptabel», betonte Marles.

Der Militärhubschrauber war vom australischen Zerstörer HMAS Hobart gestartet, der im Südchinesischen Meer an der Operation Argos, einer Mission der Vereinten Nationen, teilnimmt. Diese soll verhindern, dass Nordkorea sanktionierte Waren über das Meer schmuggelt.

China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Es gilt als strategisch wichtige Handels- und Schifffahrtsroute. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen mit anderen Ländern. Schon vor zwei Jahren hatte Australiens Regierung China vorgeworfen, mit einem gefährlichen Flugmanöver ein australisches P-8-Aufklärungsflugzeug über dem Südchinesischen Meer bedrängt zu haben.

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Helge Fitz 07.05.24 15:50
Wo bleibt die Internationale Gesinnung, welche im Kommunismus propagiert wird ?
Für viele Staatschefs ist die Welt ein Sandkasten, wo nur sie mit ihren Baufoermchen spielen dürfen. Sch....Egoismus
Dracomir Pires 07.05.24 14:58
Was haben die Chinesen dort verloren?
Die Kommunisten bauen auch Kriegsinseln direkt vor der Küste der Philippinen. Sie denken, das ganze Meer gehört ihnen und nötigen damit auch die Nachbarstaaten Taiwan, Südkorea, Japan, Brunei, Vietnam, Indonesien und jetzt auch noch Australien. Was die UNO sagt, ist Peking egal. Ich boykottiere schon lange alle chinesischen Waren, soweit man das kann.