Big Joke beschuldigt Premier Srettha

Pol Gen Surachate „Big Joke“ Hakparn. Foto: epa-efe/Narong Sangnak
Pol Gen Surachate „Big Joke“ Hakparn. Foto: epa-efe/Narong Sangnak

BANGKOK: In einem überraschenden Schritt erhob Thailands stellvertretender nationaler Polizeichef Surachate „Big Joke“ Hakparn schwere Anschuldigungen gegen Premierminister Srettha Thavisin. Er behauptete, dass er wegen Fehlverhaltens suspendiert worden sei und ihm dadurch die Chance verwehrt wurde, der nächste nationale Polizeichef zu werden.

Pol Gen Surachate, besser bekannt als „Big Joke“, reichte seine Beschwerde am Montag (22. April 2024) persönlich im Büro der Nationalen Antikorruptionskommission (NACC) ein. In seiner schriftlichen Beschwerde, adressiert an den Generalsekretär der NACC, Niwatchai Kasemmongkol, führte er seine Vorwürfe aus und hielt gleichzeitig eine Pressekonferenz ab, um seine Position öffentlich darzulegen.

Er erklärte den anwesenden Reportern, dass der Premierminister ihn im Zuge einer 60-tägigen Untersuchung vorübergehend ins Büro des Premierministers versetzt habe. Dies geschah im Rahmen einer Untersuchung, die sich um angebliche Geldwäscheaktivitäten im Zusammenhang mit der Glücksspiel-Webseite „BNK Master“ drehte.

Kurz darauf wurde er wieder ins Büro der Königlich Thailändischen Polizei versetzt. Allerdings wurde er am 18. April 2024 vom Dienst suspendiert, und am nächsten Tag leiteten die Vernehmungsbeamten seinen Fall an die NACC weiter, wie Polizeigeneral Surachate berichtete.

Pol Gen Surachate betonte, dass, wenn der Fall von Anfang an an die NACC weitergeleitet worden wäre, er bis zur endgültigen Entscheidung als unschuldig gegolten hätte und somit nicht vom Polizeidienst suspendiert worden wäre. Er deutete an, dass hinter seiner Suspendierung eine gezielte Kampagne stecke, und er nutze die Zeit während seiner Suspendierung, um rechtliche Schritte gegen seine Gegner einzuleiten. „Seien Sie darauf vorbereitet“, warnte er diejenigen, die ihn verfolgten.

Darüber hinaus forderte er die NACC auf, das Verhalten der Vernehmungsbeamten zu untersuchen, die den Fall des Online-Glücksspiels gegen ihn eingeleitet hatten.

Pol Gen Surachate behauptete, dass die Vernehmungsbeamten den Fall vorschnell bearbeitet hätten, anstatt ihn an die NACC weiterzuleiten. Er argumentierte, dass dies Teil einer gezielten Bewegung war, um ihn davon abzuhalten, der nächste nationale Polizeichef zu werden.

Er wies darauf hin, dass er der dienstälteste unter den Kandidaten sei, die die Nachfolge von Pol Gen Torsak Sukvimol antreten könnten, der Ende September in den Ruhestand geht.

Später äußerte sich Premierminister Srettha im Regierungsgebäude zu den Vorwürfen. Er betonte, dass die Suspendierung von Pol Gen Surachate auf Vorschlag des Königlichen Thailändischen Polizeibüros erfolgte und dass er der Amtsvergehen beschuldigt worden wäre, wenn er dieser Suspendierung widersprochen hätte. Srettha betonte, dass der Fall gemäß dem Gesetz behandelt wurde und frei von Vorurteilen sei.

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Wolfgang Eysholdt 23.04.24 17:00
Hartmut Wirth
darauf bin ich schon seit Wochen gespannt.
René Tischer 23.04.24 16:47
Das artet langsam zu einer Schlammschlacht aus. Jeder beschuldigt jeden... Vertrauen in Ämter, Behörden und Institutionen geht dadurch nur noch mehr verloren und fördert nur weitere Korruption. Wen kann man da noch trauen? Es ist aber ein schlechtes Signal an alle kleinen, unbescholtenen Angestellten im Staatssektor.
Hartmut Wirth 23.04.24 15:10
Korruption
Na, dann bin ich Mal gespannt, wann das Militär wieder "Korrektiv" eingreift und dieser "Politposse der Eitelkeiten" ein Ende setzt.
Günter Jack 23.04.24 14:50
Es gibt in diesem Forum immer wieder Personen, die sich das Recht herausnehmen, andere Kommentatoren zu belehren oder gar zu massregeln. Das muss nicht sein! Konzentrieren ("fixieren") Sie sich doch bitte auf die jeweiligen Artikel und Ihre eigene Meinung dazu.
Dracomir Pires 23.04.24 14:30
Warum so aggressiv?
Ich meine damit den Guido Gassen.
leschim alex 23.04.24 14:10
@Guido Gassen : Ich finde es anmassend .....
..... von ihnen, jemandem, der tatsaechlich in TH bestehende Missstaende erwaehnt - was sein gutes Recht ist, oder gibt es hier keine Meinungsfreiheit ? - zu empfehlen "Dorthin zu gehen wo er herkommt".
Auch wenn man hier lebt muss man nicht mit allem, was hier so vor sich geht, einverstanden sein.
Perfekt ist es nirgendwo auf der Welt, soll man deshalb zum Mond geschossen werden ?
Guido Gassen 23.04.24 13:47
Big Joke
Vielleicht Herr Kerp sollten wir uns auf unsere täglichen eigenen Probleme fixieren und dem Thailändischen Volk nicht "immer unsere so Glorreichen Europäischen" Vermutungen vorhalten!!!!???? Ich weiss das ihrerseits so viele Verbesserungen für Thailand in jeglichen Kommentaren der Inbegriff der Europäischen Lebensweise gerne verwendet werden, aber dann gehen Sie dich zurück und verwirklichen sich "Dort wo sie herkommen"!!!!???????
Manfred May 23.04.24 13:40
Big Joke beschuldigt Premier Srettha
Ich hoffe das der beliebteste Polizist Thailands diese Schmutz-Kampagne gut übersteht.
Diese Machtkämpfe innerhalb der Behörden sind ja unerträglich.
Jörg Obermeier 23.04.24 13:40
Bei jeder Kleinigkeit die durch die Medien geistert wird ausdrücklich betont, dass dies der Reputation Thailands als Urlaubsdestination schaden würde. Hier tragen nun wirklich Mächtige auf offener Bühne einen Kampf aus der ein wirklich beschämendes Bild auf das gesamte Land wirft. Da wird zum eigenen Vorteil keine Rücksicht auf irgendwas genommen. Das Gute daran? Selbst der letzte Gutgläubige kann, respektive muss nun erkennen in welchem "Rechtsstaat" wir da leben. Da hilft die beste rosarote Brille nicht mehr weiter.
Günter Jack 23.04.24 13:40
Scheinen irgendwie plausibel die Einlassungen von Big Joke. Bin mal gespannt, welche Seite am Ende gelogen hat.
Ingo Kerp 23.04.24 13:00
Da stellt sich der unbeteiligte Bürger doch unwillkürlich die Frage, wem in Thailand oder welcher Behoerde kann man noch glauben? Dieses Gezerre um Glücksspiel, Suspendierung und Vorwürfen ist in unwürdiges politisches Spiel und dient keinesweg der Vertrauensbildung.