John Swinney will Regierungschef werden

Schottische Regierungskrise 

Von links nach rechts: Mitglieder der Scottish National Party (SNP), Roseanna Cunningham und John Swinney. Archivfoto: epa/ROBERT PERRY
Von links nach rechts: Mitglieder der Scottish National Party (SNP), Roseanna Cunningham und John Swinney. Archivfoto: epa/ROBERT PERRY

EDINBURGH: Wer folgt auf Humza Yousaf an der Spitze der schottischen Regierung? Nach wenigen Tagen kristallisiert sich ein Favorit heraus.

Nach der Rücktrittsankündigung des schottischen Regierungschefs Humza Yousaf deutet alles auf John Swinney als Nachfolger hin. Der ehemalige Vizeregierungschef kündigte am Donnerstag seine Bewerbung für die Spitze der Schottischen Nationalpartei (SNP) an und würde damit vermutlich auch neuer «First Minister» in dem britischen Landesteil. Weitere Kandidaten waren zunächst nicht in Sicht.

Der 60-jährige Swinney hatte unter Yousafs Vorgängerin Nicola Sturgeon als Vizeregierungschef gewirkt und war vor gut 20 Jahren schon einmal SNP-Chef. Die ehemalige Finanzministerin Kate Forbes, die ebenfalls als aussichtsreiche Bewerberin gehandelt worden war, kündigte an, sie werde nicht kandidieren, sondern Swinney unterstützen. Erwartet wird, dass die 34-Jährige einen wichtigen Regierungsposten übernimmt.

Mehrere prominente Parteikollegen hatten sich in den vergangenen Tagen für Swinney ausgesprochen, darunter der SNP-Fraktionschef im britischen Parlament, Stephen Flynn.

Schwere politische Krise in Schottland

Schottlands Regierung steckt in einer Krise. Lange wurde sie von Sturgeon geführt. Nach ihrem Rücktritt übernahm Yousaf, der den Posten nun aber nach nur 13 Monaten im Amt wieder abgibt. Er hatte die Zusammenarbeit mit den Grünen aufgekündigt und seinen bisherigen Partner damit verärgert. Seine Partei muss nun einen neuen Parteichef oder eine neue Parteichefin finden. Wählt das Regionalparlament in Edinburgh in den kommenden Wochen keinen neuen Regierungschef, kommt es zu einer Neuwahl.

Es wird nicht ausgeschlossen, dass die Grünen unter einem neuen «First Minister» wieder mit der SNP zusammenarbeiten. Beide Parteien treten die für die Unabhängigkeit von Großbritannien ein.

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