Bangkoks Stressniveau: Alarmierend hoch

Über 70% der Einwohner leiden unter Stress

Umgeben von verwirrenden Paragraphenzeichen kämpft eine Person gegen die Überlastung – ein Bild des modernen Stress. Foto: Pixabay/Gerd Altmann
Umgeben von verwirrenden Paragraphenzeichen kämpft eine Person gegen die Überlastung – ein Bild des modernen Stress. Foto: Pixabay/Gerd Altmann

BANGKOK: Die jüngsten Statistiken zur mentalen Gesundheit der Hauptstadtbewohner sind besorgniserregend. Mehr als 70% der untersuchten Einwohner Bangkoks leiden unter stressbedingten Zuständen. Die stellvertretende Gouverneurin Tavida Kamolvej betont die Wichtigkeit des Zugangs zu mentaler Gesundheitsfürsorge.

Tavida Kamolvej, die stellvertretende Gouverneurin der Stadt, erklärte, dass diese Statistiken nicht ignoriert werden dürfen. Sie betonte, dass mentale Gesundheitsfürsorge für jeden zugänglich sein sollte und kein exklusives Privileg darstellen darf.

"Über 70% von 100.000 Personen, die im Rahmen der städtischen Gesundheitspolitik untersucht wurden, leiden unter stressbedingten Zuständen", sagte Tavida Kamolvej. "Diese Personen suchen nach Gemeinschaft und Orten zum Austausch. Wenn wir derartige Statistiken über Stress haben, dürfen wir diese nicht ignorieren", erklärte sie auf dem „We’re Being Festival“, einer Veranstaltung zum Thema mentale Gesundheit im Bezirk Pathum Wan.

Stress: Ein unsichtbarer Feind

Das hektische Arbeitstempo und der Lebensstil der Bangkoker führen oft zu Stress, ohne dass sie es selbst merken, sagte Tavida Kamolvej. "Veranstaltungen wie diese sind sehr willkommen, denn die Schaffung eines Raumes für mentales Wohlbefinden, unabhängig von der Form, bedeutet die Schaffung eines sicheren Raumes für alle. Wir wollen, dass mentale Gesundheit für jeden zugänglich ist, nicht ein exklusives Privileg", fügte sie hinzu.

Tavida sprach im Slowcombo, einem Gemeinschaftsraum, der von der Verwaltung der Metropolregion Bangkok (BMA) im Rahmen ihrer Politik zur Schaffung sicherer öffentlicher Bereiche und zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt entwickelt wurde.

Vielfältige Ansätze gegen den Stress

Die öffentlichkeitswirksame Initiative der BMA zur Schaffung von Stadtgärten ist nur ein Aspekt dieser Politik, erklärte sie. Die Politik beinhaltet auch die Öffnung von Räumen für diverse Aktivitäten, denn jeder Mensch geht anders mit Stress um. Beispiele hierfür sind Musikvorführungen in Parks, Meditationssitzungen und Sound-Healing-Therapie.

Die Politik zur mentalen Gesundheit erstreckt sich auch auf Schulen, wo die BMA ein therapeutisches Umfeld für gestresste Schüler kultiviert. Dies erfordert die Entwicklung von Lehrern und Lernräumen sowie die regelmäßige Organisation von Aktivitäten dieser Art, um sichere und heilende Räume zu schaffen, in denen jeder gemeinsam gedeihen kann, sagte Tavida.

Das „We’re Being Festival“ wird von der Love Frankie Social Change Agency organisiert, einer Organisation, die sich für mentale Gesundheit und sozialen Wandel einsetzt. Es umfasst 80 Workshops zu mentaler Gesundheit, Ausstellungen, Gesundheitsmärkte und Diskussionen über mentale Gesundheit mit Künstlern und Experten. Das Festival findet diesen Samstag und Sonntag (30.-31. März) erneut im Slowcombo statt.

Das Slowcombo befindet sich zwischen Soi Chula 48 und 50 neben dem Samyan Mitrtown Mall (MRT Sam Yan, Ausgang 2). Der Eintritt zum Festival ist frei.

Der Kampf gegen den Stress

In Bangkok nimmt die Bewusstseinsbildung für mentale Gesundheit stetig zu. Initiativen wie das „We’re Being Festival“ spielen eine wichtige Rolle bei der Aufklärung und Bereitstellung von Ressourcen für die Bevölkerung. Die Stadtverwaltung ist aktiv an der Entwicklung von Programmen beteiligt, die auf die Verbesserung der mentalen Gesundheit abzielen und bieten damit eine wesentliche Unterstützung im städtischen Alltagsleben.

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Helge Fitz 27.03.24 15:27
Das war auch der Grund, warum ich 2006 ein Weiterbeschäftigungsangebot im Rajamangala ausgeschlagen habe. Das war ein Fehler, denn hierzulande resultiert jetzt das neue Stresslevel durch die kurz bevorstehende WK III - Gefahr .
Das wiegt viel schwerer als Lärm und Abgase und hohes Arbeitstempo .
leschim alex 27.03.24 14:10
Bin ich froh das ich nicht in .....
..... diesem hektischen dreckigen Moloch leben muss, da wuerde ich kurzfristig sowohl physische als auch psychische Probleme bekommen.
Aber zum Glueck gibt es ja an jeder Ecke einen Laden - ich meine nicht 7/11 - wo man von bestens ausgebildeten Fachkraeften etwas erwerben kann was beruhigend wirkt - natuerlich NUR aus gesundhetilichen Gruenden. 5555
Ingo Kerp 27.03.24 12:20
Das angesprochene hektische Arbeitstempo kann definitiv nicht der alleinige Grund für den Stress sein. Da kommen definitiv noch andere Komponenten dazu wie Lärm, der nicht endende Straßenverkehr, die Masse an Menschen, Abgase etc. Die Liste ist sicher sehr lang und alles zusammengerechnet, ergibt die derzeitige Stressituation.