Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Streik der nationalen Fluglotsen in Frankreich. Archivfoto: epa/SEBASTIEN NOGIER
Streik der nationalen Fluglotsen in Frankreich. Archivfoto: epa/SEBASTIEN NOGIER

Trotz Streikabsage ist Flugverkehr in Frankreich eingeschränkt

PARIS: Trotz eines kurzfristig abgewendeten Streiks von Fluglotsen in Frankreich müssen Reisende von diesem Mittwochabend bis zum Freitagmorgen mit erheblichen Behinderungen rechnen. Airlines seien gebeten worden, ihre Starts und Landungen in Paris-Orly am Donnerstag um 75 Prozent und in Paris-Charles-De Gaulle um 55 Prozent zu reduzieren sowie am Flughafen Marseille um 65 Prozent, teilte die Zivilluftfahrtbehörde DGAC am Mittwoch mit. An den übrigen Flughäfen sollte das Flugangebot um 45 Prozent verringert werden. Wegen der Absage des für Donnerstag angekündigten Streiks in letzter Minute könne nur eine Notbesetzung an Fluglotsen eingesetzt werden, hieß es zur Begründung. Es müsse mit Flugausfällen und Verspätungen gerechnet werden.

Im Streit um die Neuorganisation der Arbeit und die Bezahlung hatten die für die Fluglotsen zuständigen Gewerkschaften letztlich doch eine Einigung mit der Zivilluftfahrtbehörde erzielt. Vom Tisch sind damit auch weitere angedrohte Streiks im Mai und Juni.

Streiks der französischen Fluglotsen hatten schon in der Vergangenheit nicht nur innerfranzösische Flüge und Verbindungen von und nach Deutschland ausgebremst. Auch Flüge, die den französischen Luftraum lediglich durchqueren, etwa auf dem Weg von Deutschland nach Spanien, waren betroffen. Dies dürfte am Donnerstag abermals der Fall sein.


Boeing bleibt wegen 737 Max in den roten Zahlen

ARLINGTON: Die Krise um den Mittelstreckenjet 737 Max hat dem US-Flugzeughersteller Boeing im ersten Quartal einen weiteren Verlust eingebrockt. Unter dem Strich lag der Fehlbetrag mit 355 Millionen US-Dollar (332 Mio Euro) allerdings 16 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, wie der Konkurrent des weltgrößten Flugzeugbauers Airbus am Mittwoch in Arlington mitteilte. Analysten hatten ein noch größeres Minus erwartet. Auch der bereinigte Mittelabfluss fiel mit 3,9 Milliarden Dollar nicht ganz so hoch aus wie erwartet.

Am Finanzmarkt wurden die Zahlen entsprechend positiv aufgenommen: Im vorbörslichen US-Handel legte die Boeing-Aktie nach den Neuigkeiten um mehr als drei Prozent zu. Allerdings hatte sie zuvor seit dem Jahreswechsel mehr als ein Drittel an Wert eingebüßt.

«Wir nehmen uns die nötige Zeit, um unsere Systeme zur Sicherung von Qualität und Sicherheit zu stärken», sagte der scheidende Boeing-Chef Dave Calhoun. Nach dem Beinahe-Unglück einer Boeing 737 Max Anfang Januar und einer Reihe von Qualitätsmängeln darf der Hersteller die Produktion seines meistgefragten Modells auf Geheiß der Luftfahrtbehörde FAA vorerst nicht mehr ausweiten.


Flugbegleiter nehmen Tarifabschluss für Lufthansa-Kabine an

MÖRFELDEN-WALLDORF: - Beim Kabinenpersonal der Lufthansa ist bis zum Jahresende 2026 der Tariffrieden gesichert. Die Mitglieder der Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) haben mit einer Mehrheit von 80,45 Prozent den vor zwei Wochen ausgehandelten Tarifabschluss angenommen, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde. Die zweite Urabstimmung war notwendig geworden, nachdem zunächst mehr als 96 Prozent für einen Streik gestimmt hatten, der im März dann auch stattgefunden hat.

In drei Stufenerhöhungen steigen die Gehälter der knapp 19.000 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter einschließlich des Zinseffekts um 17,4 Prozent. Auch Zulagen zum Urlaubsgeld oder für Fremdsprachenkenntnisse werden angehoben. Zudem wurde zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro vereinbart.

Nicht von der Einigung erfasst sind die Beschäftigten in den Flugzeugen der Lufthansa-Töchter Cityline und Discover. Bei beiden Gesellschaften dauerten die Gespräche mit dem Konzern an, teilte Ufo mit.

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