Zahl der Toten nach Fluten steigt

Mehr Starkregen erwartet

Nach den Sturzfluten in Kenia steigt die Zahl der Todesopfer weiter an. Foto: epa/Daniel Irungu
Nach den Sturzfluten in Kenia steigt die Zahl der Todesopfer weiter an. Foto: epa/Daniel Irungu

NAIROBI: Die in Teilen überflutete Millionenmetropole Nairobi erwartet weitere starke Regenfälle. Die Zahl der Opfer steigt. In anderen Teilen des Landes sorgen überfüllte Staudämme für Befürchtungen.

Nach Unwettern mit Dutzenden Toten in Kenia bereitet sich das ostafrikanische Land auf weitere Überschwemmungen vor. Am Sonntag warnte der Wetterdienst vor anhaltenden Niederschlägen in Teilen des Landes, darunter auch in der Hauptstadt Nairobi. Die Zahl der Todesopfer stieg bis Samstagabend auf 83, wie örtliche Medien unter Berufung auf einen Regierungssprecher berichteten. Am Samstagnachmittag hatte der Regierungssprecher noch von 76 Toten gesprochen. Mehr als 24.000 Haushalte mit mehr als 131.000 Menschen seien vertrieben worden. Die Regierung richtete ein Krisenzentrum ein und versprach Unterstützung und Unterkünfte für die Betroffenen.

In vielen Teilen Nairobis führte der Starkregen zu Sturzfluten. Straßen und Brücken wurden in Mitleidenschaft gezogen. Der Fluss Athi, der in der Nähe der Hauptstadt vorbeifließt, trat ebenfalls über die Ufer. In sozialen Medien und den Massenmedien des Landes kursierten Bilder von überschwemmten Straßen mit schweren Staus. Bei einem schweren Unfall am Freitag starben mehrere Menschen an Bord eines Lastwagens, der beim Versuch einen Fluss zu überqueren, umgekippt war. Bis Sonntag waren neun Leichen aus dem Fluss geborgen, elf weitere Menschen wurden nach Angaben des Kenianischen Roten Kreuzes gerettet.

Die Lage verschärft sich auch an den großen Staudämmen des Landes mit rund 56 Millionen Einwohnern, darunter dem Seven-Forks-Dammsystem am Tana, dem längsten Fluss Kenias. Alle Dämme des Systems seien voll ausgelastet, es werde ein massiver Überlauf flussabwärts vorhergesagt, warnte der Regierungssprecher am Samstagnachmittag. Die Bewohner des Tieflandes wurden aufgefordert, sich in höher gelegene Gebiete zu begeben. Die Regierung hat eine gebührenfreie Notrufnummer veröffentlicht. Befürchtet wurde auch, dass die Überschwemmungen den Ausbruch von Krankheiten zur Folge haben könnten.

Die Regenfälle hatten auch zu Überschwemmungen auf dem wichtigsten Flughafen des Landes in Nairobi geführt. Flüge mussten am Wochenende aufgrund der Regenfälle und der schlechten Sichtverhältnisse teils umgeleitet werden.

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