BANGKOK: Eine Vereinigung von Taxifahrern hat die Regierung aufgefordert, einen Gesetzesentwurf zu überdenken, der die Nutzung von Privatfahrzeugen für Online-Ride-Hailing-Dienste erlauben würde. Dies führe zu einem unfairen Wettbewerb und würde Taxifahrer ihre Jobs kosten.
Das Kabinett hatte am Dienstag den Entwurf gebilligt, der es erlauben würde, private Fahrzeuge mit bis zu sieben Sitzen für die Nutzung von Ride-Hailing-Apps einzusetzen. Der dominierende Dienst in Thailand ist GrabCar, Teil der in Singapur ansässigen Grab Holdings, die in Südostasien und Japan tätig ist.
Laut Verkehrsminister Saksayam Chidchob kommt dieser Schritt der Öffentlichkeit zugute, weil er den Menschen mehr Auswahlmöglichkeiten gibt. Krengkrai Kaewket, Vorsitzender der Federation of Thai Taxi Workers, sagte hingegen, nach dem Gesetzentwurf könnten Fahrer von privaten Autos mit einem Hubraum von nur 1200 ccm den Service anbieten, während Taxifahrer nur Fahrzeuge mit einem Hubraum von mindestens 1600 ccm benutzen dürften. Der Verband habe dem Ministerium früher vorgeschlagen, Taxis mit kleineren Motoren zuzulassen, das sei aber aus Gründen der Fahrgastsicherheit abgelehnt worden.
„Wir müssen mehr als 1 Million Baht für den Kauf von Fahrzeugen ausgeben, um die Vorschriften zu erfüllen, während diejenigen, die Autos mit kleinen Motoren benutzen, nur die Hälfte von dem bezahlen, was wir bezahlen, und jetzt dürfen sie den gleichen Service anbieten. Wie kann das ein fairer Wettbewerb sein?" fragt Krengkrai. Derzeit gebe es etwa 83.000 registrierte Taxis.
Im Jahr 2018 habe das Department of Land Transport eine Ride-Hailing-App namens „Taxi OK" eingeführt, die in registrierten Taxis installiert werden sollte, um den Taxidienst zu digitalisieren und effizienter zu gestalten. Die App sei ein Misserfolg, weil die Taxifahrer eine jährliche Gebühr von 4.500 Baht zahlen müssten bei nur sehr wenige Kunden. „Die Regierung sollte diese Ride-Hailing-Service-App genauso regulieren, wie sie uns regulieren“, fordert der Vorsitzende. Thailands Taxifahrer planen, sich am 2. Juni vor dem Parlament und den Büros des Land Transport Department zu versammeln, um einen Protestbrief einzureichen. Das 2012 gegründete Unternehmen Grab hat sich zum größten Ride-Hailing-Service-Betreiber in Südostasien entwickelt. Das Unternehmen übernahm 2018 das südostasiatische Geschäft des US-Unternehmens Uber. Sein Grabfood-Lieferservice ist ein weiterer wichtiger Teil seines Bestrebens, eine „Everyday Everything"-App zu werden, wie Grab sie nennt.