Sunak treibt umstrittenes Ruanda-Gesetz

Das britische Parlament zeigt den britischen Premierminister Rishi Sunak. Foto: epa/Uk Parlament/jessica Taylor Handout
Das britische Parlament zeigt den britischen Premierminister Rishi Sunak. Foto: epa/Uk Parlament/jessica Taylor Handout

LONDON: Der britische Premierminister Rishi Sunak will das geplante Gesetz zum Asylpakt seines Landes mit Ruanda am kommenden Montag durchs Parlament bringen. Das sagte der konservative Politiker am Freitag nach einer Ansprache zu geplanten Sozialreformen in London. Der Gesetzentwurf steckt derzeit im Verfahren zwischen Unterhaus und Oberhaus fest.

Mit dem Ruanda-Gesetz soll ein Urteil des obersten Gerichts in Großbritannien ausgehebelt werden, das die Pläne für rechtswidrig erklärt hatte. Der Asylpakt sieht vor, dass irregulär eingereiste Menschen in Großbritannien keine Gelegenheit mehr zum Antrag auf Asyl erhalten sollen. Sie sollen stattdessen ungeachtet ihrer Herkunft nach Ruanda gebracht werden und dort Asyl beantragen. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen.

Mit der Regelung sollen Menschen von der gefährlichen Überfahrt in kleinen Booten über den Ärmelkanal abgehalten werden. Der britische Supreme Court hatte jedoch Bedenken hinsichtlich des Asylverfahrens in Ruanda geltend gemacht. Mit dem Gesetz soll das ostafrikanische Land nun per se als sicher erklärt werden. Das Oberhaus besteht aber auf Änderungen an dem Entwurf, etwa um sicherzustellen, dass Ruanda wirklich ein sicheres Land für Asylbewerber ist. Die Regierung schmetterte die Änderungen mehrfach ab. Erwartet wird, dass die Lords im Oberhaus am Ende nachgeben müssen.

Sunak, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, «die Boote zu stoppen», klagte am Freitag, jeder habe versucht, die Regierung daran zu hindern, das Gesetz zu verabschieden. «Unsere Absicht ist nun, das am Montag über die Bühne zu bringen. Keine Ausflüchte mehr. Kein Aufschub mehr. Wir werden so lange dort sitzen und abstimmen, bis es vollbracht ist», sagte der Regierungschef.

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