Nachrichten aus der Wirtschaft am Dienstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Inbetriebnahme von französischem Atommeiler Flamanville genehmigt

PARIS: Zwölf Jahre später als ursprünglich geplant kann in Frankreich der neue Meiler des Atomkraftwerks Flamanville ans Netz gehen. Frankreichs Atomaufsichtsbehörde ASN genehmigte die Inbetriebnahme des Reaktors am Ärmelkanal am Dienstag. Somit könne der betreibende Stromkonzern EDF damit beginnen, das Werk mit Brennstoff zu beladen. EDF plant, im Sommer erstmals Strom in dem Reaktor zu produzieren.

Der Bau des umstrittenen Reaktors wurde 2007 begonnen, ursprünglich sollte er 2012 fertiggestellt sein. Die zuletzt geschätzten Kosten in Höhe von 13,2 Milliarden Euro sind viermal so hoch wie ursprünglich vorgesehen. Für Verzögerung sorgten unter anderem undichte Schweißnähte in der Stahlhülle.

Frankreich setzt für seine Stromversorgung massiv auf Nuklearenergie. Präsident Emmanuel Macron will den Atomsektor im Land entscheidend ausbauen. Die Regierung erwägt den Bau von acht neuen Kraftwerken bis zum Jahr 2050. Auch die Laufzeiten von mehr als der Hälfte der 56 Atomkraftwerke in Frankreich will sie erhöhen, wenn die Sicherheit dies zulässt.


Eurokurs gefallen - EZB-Referenzkurs: 1,0766

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Dienstag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0766 (Montag: 1,0776) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9288 (0,9279) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85805 (0,85660) britische Pfund, 166,45 (165,70) japanische Yen und 0,9770 (0,9754) Schweizer Franken fest.


Exporte legen im März wieder zu - aber Minus im Quartal

WIESBADEN: Deutschlands Exporteure haben das erste Quartal trotz Zuwächsen im März mit einem Minus abgeschlossen. Von Januar bis einschließlich März 2024 wurden Waren «Made in Germany» im Gesamtwert von 402,2 Milliarden Euro ins Ausland geliefert und damit 1,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Nach einem Dämpfer im Februar lagen die Ausfuhren im März aber um 0,9 Prozent höher als im Vormonat und um 1,2 Prozent über dem Niveau von März 2023.


Galeria will Karstadt und Kaufhof aus dem Namen streichen

ESSEN: Die angeschlagene Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof soll nach der geplanten Übernahme durch neue Eigentümer einen anderen Namen erhalten. Die Wörter Karstadt und Kaufhof werden Ende Juli wegfallen, das Unternehmen dann nur noch Galeria heißen, wie Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus mitteilte. «Bei vielen neueren Filialen steht schon nur noch Galeria vorn drauf», sagte er. Die drei Insolvenzverfahren in jüngster Zeit seien eng verbunden mit den Namen. Deshalb wolle man «einen alten Zopf» abschneiden.


Urteil: Bahn muss Mehrkosten von Stuttgart 21 alleine tragen

STUTTGART: Die Deutsche Bahn (DB) muss die milliardenschweren Mehrkosten des Bahnprojekts Stuttgart 21 alleine tragen. Das Verwaltungsgericht Stuttgart wies am Dienstag die Klagen mehrerer Gesellschaften der Bahn gegen das Land Baden-Württemberg, die Stadt Stuttgart, den Verband Region Stuttgart und den Flughafen Stuttgart ab. Mit den Klagen wollte die DB erreichen, dass sich die Projektpartner finanziell an den Mehrkosten für die Neuordnung des Stuttgarter Bahnknotens beteiligen.


Neue Ermittlungen bei Boeing: 787 «Dreamliner» betroffen

WASHINGTON: Boeing-Mitarbeiter haben Prüfberichte zum Langstrecken-Jet 787 «Dreamliner» gefälscht und dem Flugzeugbauer eine weitere Untersuchung der US-Luftfahrtbehörde FAA eingebrockt. Kontrollen der Verbindung zwischen Rumpf und Tragflächen seien zum Teil ausgelassen und trotzdem als durchgeführt eingetragen worden, teilte Boeing mit. Es handele sich nicht um ein dringliches Sicherheitsproblem für die aktuelle Airline-Flotte. Laut FAA wird geprüft, ob nötige Inspektionen durchgeführt worden seien.


Bündnis aus Unternehmen stellt sich gegen Extremismus und Rassismus

MÜNCHEN/BERLIN: Eine Allianz aus mehr als 30 großen deutschen Unternehmen stellt sich vor der Europawahl gegen Extremismus, Populismus und Rassismus. Die Initiative «Wir stehen für Werte» ruft zur Teilnahme an der Europawahl vom 6. bis 9. Juni auf und beginnt eine entsprechende Kampagne in den sozialen Medien, wie sie am Dienstag mitteilte. Zudem wollen die beteiligten Unternehmen ihre insgesamt rund 1,7 Millionen Mitarbeiter mit Veranstaltungen sensibilisieren - auch über die Wahl hinaus.


Weitere Zugeständnisse für Lufthansa-Einstieg bei Ita

ROM/FRANKFURT: Im Ringen um einen Einstieg der Lufthansa bei der staatlichen italienischen Fluggesellschaft Ita haben die Beteiligten der EU-Kommission weitere Zugeständnisse angeboten. Dies teilte das italienische Finanzministerium am Dienstag in Rom mit. Brüssel seien fristgerecht «Ergänzungen» gemäß den Forderungen der Kommission angeboten worden, hieß es. Zu Details äußerte sich das Ministerium nicht.


Kaum Frauen an der Spitze deutscher Familienunternehmen

FRANKFURT/MAIN: Noch immer schaffen es nur sehr wenige Frauen in Top-Etagen deutscher Familienunternehmen. Einer Studie der gemeinnützigen Allbright Stiftung zufolge lag der Anteil weiblicher Führungskräfte in den 100 umsatzstärksten Familienfirmen Anfang März 2024 bei nur 12,6 Prozent. Damit sei der Frauenanteil seit der Erhebung vor zwei Jahren zwar um vier Prozentpunkte gestiegen, blieb jedoch deutlich unter dem der 160 Firmen der Dax-Familie, bei denen er durchschnittlich 19 Prozent betrage.


Schweizer Großbank UBS überrascht mit Milliardengewinn

ZÜRICH: Die Schweizer Großbank UBS hat im ersten Quartal überraschend einen Milliardengewinn erzielt. Rund ein Jahr nach der Übernahme der damaligen Rivalin Credit Suisse verdiente das Institut 1,76 Milliarden US-Dollar (gut 1,6 Mrd Euro) und damit rund 70 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es am Dienstag in Zürich mitteilte. Zu dem hohen Überschuss trugen Sonderfaktoren bei.

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