Militärbeobachter sichten weitere russische Soldaten

Russische Soldaten nehmen an den Militärübungen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (CSTO) teil. Foto: epa/Igor Kovalenko
Russische Soldaten nehmen an den Militärübungen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (CSTO) teil. Foto: epa/Igor Kovalenko

BREST: Eine weitere Gruppe russischer Soldaten ist nach Angaben von Militärbeobachtern am Dienstag in Brest im äußersten Westen von Belarus eingetroffen. Laut der oppositionellen belarussischen Militärbeobachtungsplattform «Belaruski Hajun» sollen die Soldaten an einem gemeinsamen Manöver des Militärbündnisses Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) teilnehmen. Die erste Gruppe war Berichten zufolge bereits am 18. August in der belarussischen Grenzstadt zu Polen angekommen.

Die gemeinsame Übung des von Russland dominierten Militärbündnisses startet am 1. September. Daran sollen den belarussischen Staatsmedien zufolge rund 2500 Soldaten aus Russland, Belarus, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan teilnehmen. Moskaus stelle dabei rund 300 Soldaten zur Verfügung.

Unabhängig von der anstehenden Übung sind nach Einschätzungen von «Belaruski Hajun» weitere 2000 russische Soldaten an vier Stützpunkten im Land stationiert. Laut dem für die Verteidigung der Grenze zu Belarus zuständigen ukrainischen General Serhij Najew hat Moskau hingegen sämtliche Bodenstreitkräfte aus Belarus abgezogen, um diese an den Angriffen auf Kupjansk und Lyman in der Ostukraine zu beteiligen. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.

Russland führt seit rund 18 Monaten einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat sein autoritär geführtes Land als Aufmarschgebiet für russisches Militär bereitgestellt. Kiew sieht Minsk als Kriegspartei. Im Zuge der Spannungen hatte Russland zuletzt auch mit Atomsprengköpfen bestückbare Iskander-Raketen in Belarus stationieren lassen. Auch in den an Belarus angrenzenden Nato-Ländern wächst die Sorge: So drohten Polen, Lettland, Estland und Litauen mit einer vollständigen Schließung ihrer Grenzen zur Ex-Sowjetrepublik, sollte es zu militärischen Zwischenfällen kommen.

An einem Grenzübergang zwischen der Ukraine und Belarus detonierte am Dienstag derweil eine verminte Eisenbahnbrücke. Dem ukrainischen Grenzschutz zufolge soll ein Blitzschlag die Ursache für die Explosion gewesen sein. Verletzt wurde dabei niemand.

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