Lufthansa macht neue Zugeständnisse für ITA-Übernahme

Foto: Lufthansa
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BRÜSSEL/FRANKFURT: Die Lufthansa hat der EU-Kommission im Ringen um den geplanten Einstieg bei der italienischen Fluggesellschaft Ita weitere Zugeständnisse gemacht. «Wir können bestätigen, dass die Parteien Zusagen gemacht haben, um die vorläufigen wettbewerbsrechtlichen Bedenken auszuräumen», sagte eine Kommissionssprecherin am Montag. Diese würden sorgfältig geprüft. Ein Lufthansa-Sprecher sprach von einer «umfassenden, konstruktiven Lösung», um den wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Behörde zu fraglichen Strecken und der Lage am Flughafen Mailand-Linate Rechnung zu tragen.

Das Konzept lasse sich auch mit der wirtschaftlichen Realität auf dem stark umkämpften italienischen Markt vereinbaren. Zu weiteren Details äußerten sich weder die Lufthansa noch die EU-Kommission. Die Fluggesellschaft zeigte sich weiter zuversichtlich, dass ihr Einstieg bei der Ita genehmigt wird und die Nachfolgerin der früheren Staatsgesellschaft Alitalia in diesem Jahr Teil des Konzerns werden kann.

Vor drei Wochen war bekanntgeworden, dass die EU-Wettbewerbshüter weiter Bedenken gegen die Übernahme haben. Man vertrete derzeit die Auffassung, dass das geplante Geschäft den Wettbewerb auf bestimmten Strecken in und aus Italien einschränken könnte, erklärte die Kommission damals. Die Behörde befürchtete, dass Kunden nach der Übernahme unter steigenden Preisen oder einer schlechteren Qualität leiden könnten.

Die Lufthansa hatte in dem EU-Kartellverfahren bereits Zugeständnisse gemacht, lehnte es aber ab, Details zu nennen. Das Unternehmen hatte angekündigt, ein Konzept für weitere Zugeständnisse vorzulegen, um Bedenken zu begegnen.

Nach monatelangen Verhandlungen hatte der Konzern Ende Mai mit dem italienischen Staat die Übernahme eines Anteils von 41 Prozent an Ita Airways vereinbart. Dafür sollen der Ita 325 Millionen Euro Eigenkapital aus Lufthansa-Barmitteln zufließen. Außerdem kann die Lufthansa laut Vereinbarung ab 2025 zu bestimmten Bedingungen weitere 49 Prozent der Anteile übernehmen und später auch die restlichen 10 Prozent.

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