Goldnachfrage trotzt hohen Preisen

Foto: epa-efe/Narong Sangnak
Foto: epa-efe/Narong Sangnak

BANGKOK: Trotz rekordhoher Goldpreise bleibt die Nachfrage in Thailand stark, insbesondere bei Barren- und Münzinvestitionen, während die Nachfrage nach Goldschmuck zurückgeht. Dies geht aus dem aktuellen Gold Demand Trends Report des World Gold Council (WGC) für das erste Quartal hervor.

Laut dem am Mittwoch (8. Mai 2024) veröffentlichten Bericht stieg die thailändische Nachfrage nach Goldbarren und -münzen im Jahresvergleich um 10 Prozent auf 5,9 Tonnen. Die gesamte Verbrauchernachfrage in Thailand wuchs um 4 Prozent, trotz der Spitzenpreise, die durch die anhaltende Abwertung des Baht noch verstärkt wurden.

Die weltweite Gesamtnachfrage nach Gold, einschließlich der außerbörslichen Käufe, erhöhte sich um 3 Prozent auf 1.238 Tonnen, was das stärkste erste Quartal seit 2016 darstellt. Die Nachfrage außerhalb des außerbörslichen Marktes fiel hingegen um 5 Prozent auf 1.102 Tonnen.

Shaokai Fan, der WGC-Leiter für den asiatisch-pazifischen Raum (ohne China) und globaler Leiter für Zentralbanken, merkte an, dass die hohen Goldpreise im ersten Quartal 2024 den Goldschmuckmarkt beeinträchtigten, aber die Gesamtverbrauchernachfrage in Thailand zunahm. „Die Nachfrage nach Goldschmuck in Thailand sank, als die Preise im März zu steigen begannen, was auch zu einem deutlichen Anstieg der Recyclingaktivitäten führte“, so Fan.

Weltweit blieb die Schmucknachfrage trotz hoher Preise stabil und sank nur um 2 Prozent im Jahresvergleich. Dies wurde durch die starke Nachfrage in Asien ausgeglichen, die Rückgänge in Europa und Nordamerika wettmachte. In Thailand, Vietnam und Indonesien fiel die Schmucknachfrage jedoch ähnlich stark: in Thailand um 10 Prozent auf 1,9 Tonnen.

Louise Street, leitende Marktanalystin des WGC, betonte, dass der Goldpreis seit März auf ein Allzeithoch gestiegen sei. Dies sei auf eine Kombination aus erhöhtem geopolitischem Risiko und anhaltender makroökonomischer Unsicherheit zurückzuführen, die die Nachfrage nach Gold als sichere Anlage verstärken. „Interessanterweise beobachten wir eine Veränderung im Anlageverhalten der Märkte in Ost und West. Im ersten Quartal haben sich die Rollen umgekehrt, und die Investitionsnachfrage in Märkten wie China und Indien nahm mit dem Anstieg des Goldpreises deutlich zu“, sagte Street.

Der Bericht zeigt auch, dass die weltweiten Goldbarren- und Münzinvestitionen im Jahresvergleich um 3 Prozent stiegen und auf dem hohen Niveau des vierten Quartals 2023 verblieben. Zentralbanken weltweit setzten ihre umfangreichen Käufe fort und stockten ihre Bestände im Laufe des Quartals um 290 Tonnen auf, was die Bedeutung von Gold in den internationalen Reserveportfolios unterstreicht.

Zudem stieg die Nachfrage in der Technologiebranche um 10 Prozent, angetrieben durch den Boom in der Künstlichen Intelligenz.

Angesichts dieser Entwicklungen erwartet Street, dass der Goldpreis 2024 deutlich höher liegen wird als zu Jahresbeginn angenommen. Sollte das Preisniveau sinken, könnten preissensible Käufer zurückkehren und Gold weiterhin als sicheren Hafen betrachten.

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Hansruedi Bütler 10.05.24 15:10
Stimmt nur punktuell, Peter Joe
Da Gold bis dato IMMER unter seinem Wert gehandelt wurde, lässt die exakte Antwort noch ein wenig auf sich warten.
Der zeitlich/prozentuale Anstieg des Goldes ist nicht bei allen Währungen als Verlust gleichzusetzen.
Aber bei gewissen Artikeln trifft dies zu, sollte aber nicht verallgemeinert werden.
Peter Joe 10.05.24 12:21
Man sagt das Gold steigt, dabei fallen die Währungen, ist halt ungleich verschieden um es zu verstehen.
Michael 10.05.24 12:20
@Ingo Kerp 09.05.24 15:00
Gold wird derzeit nicht VERkauft, es wird wie verrückt GEkauft. Nicht nur von Privatanlegern, sondern auch von vielen Zentralbanken weltweit, die offenbar mehr Vertrauen in Gold als in ihr eigenes Fiat-Geld haben. Unter anderem deshalb steigt der Preis. Gold hat immer einen Wert, das ist richtig. Und dieser Wert wird weiter steigen, er muss sogar weiter steigen. Denn das Fördern von Gold wird immer schwieriger und teuerer. Derzeit kostet das Fördern einer Unze Gold ca. 1500 Dollar, in den nächsten 5 Jahren werden diese Kosten auf mindestens 2000 Dollar steigen, eher noch mehr. Aktuell kostet eine Unze Gold ca. 2300 Dollar, man kann also davon ausgehen, dass der Goldpreis in 5 Jahren bei mindestens 2800 Dollar bis 3000 Dollar liegen wird. Auf Grund der weiteren Verknappung des Angebots + Inflation wird auch dieser Preis sehr wahrscheinlich deutlich höher sein.
Hansruedi Bütler 10.05.24 11:33
Nur Gold ist "wahres" Geld
Das Fiat Geld ist Scheingeld und wird deshalb auch "Geld-SCHEIN'e" bezeichnet.
Der Goldpreis unterlag seit eh und je der Manipulation und entsprach NIE seinem wirklichen Wert.
Manipulatoren wurden nun überführt und bestraft.
Erst wenn die Manipulation des Goldpreises zu 100% aufgehoben ist kann die echte "Rallye" beginnen.
Vor Jahren schrieb ich, dass bevor der Goldpreis einen fulminanten Start hinlegt, muss er nochmals deftig fallen.
Angegebene Gründe hierzu wurden damals NICHT freigeschaltet, darum verzichte ich diesmal sie zu beschreiben.
Fällt der Preis (dümpelt ev. noch etwas auf und ab), wird der fulminante Start angepfiffen, was noch im 24 beginnen kann.
Zentralbanken und Länder kaufen Gold in Massen, denn sie wissen warum.
Für die, welche noch kaufen wollen heißt es: Den Kurs gut beobachten und im richtigen Moment kaufen.
Der Zukunftspreis dürfte das Vierfache von heute betragen, denn Fiat-Währungen werden ALLE in einer der größten Umverteilungen vernichtet.
Dies wollte Trump im April/Mai 19 verhindern!
Meine dargelegten Gründe dieser Verhinderung wurden NIE freigeschaltet, weil es so wertvoll erschien, eine VTler-Ansicht aufrecht zu erhalten, von der "EINIGE" heute noch zehren.
Gut soll es ihnen bekommen. ☺
Peter Joe 10.05.24 11:32
Die Waehrungen zerfallen, Gold bleibt Gold
Jürgen Franke 10.05.24 08:30
Dein Kommentar ist das
beste Beispiel
10.05.24 00:30
Manche selbstverliebte ...
... Kommentatoren labern nur um des Laberns willen!
Ingo Kerp 09.05.24 15:00
Gold wird derzeit verkauft, um eine groeßere Anschaffung wie Land, Haus oder auto zu tätigen. Gold wird gekauft in der Hoffnung, das im Falle man den "Notgroschen" benoetigt, der Preis sich wieder in der Hoehe befindet, zu dem man das Gold gekauft hat. Egal, irgend einen Wert hat es immer.