Geheimes Geschäft am Strand aufgedeckt

Pattaya ermittelt gegen Missbrauch von Stadtgut

Blick nachts auf Pattaya zeigt schwimmende Pontons im Meer, ein stilles Zeugnis der Grenze zwischen öffentlichem Gut und Privatinitiative. Foto: Rüegsegger
Blick nachts auf Pattaya zeigt schwimmende Pontons im Meer, ein stilles Zeugnis der Grenze zwischen öffentlichem Gut und Privatinitiative. Foto: Rüegsegger

PATTAYA: Ein Strandunternehmer in Pattaya wurde bei der unerlaubten Nutzung von städtischen Schwimmkörpern ertappt. Die Behörden beschlagnahmten die für kommerzielle Zwecke zweckentfremdeten Pontons. Einheimische waren über die dreiste Verwendung dieser städtischen Eigentümer für private Geschäfte überrascht.

Beamte von Pattaya stießen bei einer Überprüfung auf die Aktivitäten eines Strandunternehmers und beschlagnahmten Schwimmkörper, die angeblich aus städtischem Eigentum für kommerzielle Gewinne umfunktioniert wurden. Anwohner zeigten sich über die unverfrorene Nutzung von scheinbar stadtzugehörigen Pontons für ein Privatunternehmen am Krating Lai Strand im Norden von Pattaya verwundert.

Der stellvertretende Bürgermeister von Pattaya, Manot Nongyai, führte gestern ein Team von Stadtbeamten an, um die Angelegenheit aus erster Hand zu untersuchen. Ihre Entdeckungen waren alarmierend: 60 beschädigte und weggeworfene Pontons wurden im Wald aufgestapelt gefunden, einige sogar in privaten Bereichen nahe dem Strand. Diese einst bewaldete Stelle war zu einem provisorischen Ort für Flohmärkte und Essensstände geworden, ermöglicht durch einen lokalen Geschäftsmann, wie die "Pattaya Mail" berichtete.

Boonchuay Bunkhuntot, Inhaber eines nahegelegenen Lebensmittel- und Getränkeladens, verteidigte die Nutzung der Schwimmkörper und behauptete, sie seien von der Stadt längere Zeit vernachlässigt worden. Laut ihm wurden die Pontons geschickt als provisorische Stühle umfunktioniert, auf denen die Marktbesucher sitzen und ihre Einkäufe genießen konnten.

Öffentliches Interesse vs. Privatnutzung

Zur Beschwichtigung der öffentlichen Bedenken versicherte Manot, dass Geschäfte, die die Schwimmkörper nutzen, keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten hätten. Er bezeichnete die Situation als einfaches Missverständnis bezüglich der Nutzung von Regierungseigentum.

Allerdings hat diese Enthüllung Debatten über Verantwortlichkeit und die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Interesse entlang der Küste von Pattaya ausgelöst.

In verwandten Nachrichten forderten kürzlich über 200 Geschäftsinhaber am Jomtien Beach Road den stellvertretenden Bürgermeister auf, eine Einbahnstraßenregelung aufzuheben, die seit dem 1. März für einen Abschnitt der Jomtien Beach Road vom Dongtan Curve bis zur Chaiyapruek Kreuzung galt.

Veränderungen in Pattayas Infrastruktur

Die Einbahnstraßenregel ist Teil eines größeren Projekts, das mehrere Maßnahmen umfasst: die Verlegung von HDPE-Drainagerohren durch Straßenaushub, die Installation von unterirdischen Elektrizitätssystemen, Straßenerneuerungen und Verbesserungen der Beleuchtung.

In anderen Nachrichten hat sich auf der offiziellen Facebook-Seite von Mayor Direct Line eine Welle des öffentlichen Unmuts erhoben, da Bürger Alarm über die in verschiedenen Teilen Pattayas verlassenen Kabel schlagen.

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Jörg LOHKAMP 27.03.24 18:10
@ Jomtien Franky,
was die Brandrodungen in Thailand betrifft stimme ich ihnen zu 100 % zu, leider auch so eine " Never ending Story " wie es zu viele in Thailand gibt. Aber auch hier - nicht nur Thailand - auch andere Asiatische Länder sind von dem gleichen Problem betroffen. Zeitweise liegt halb Asien unter einer Smogglocke begraben, normales Atmen nur noch schwer möglich.

Da ist es umso wichtiger - auch die kleinen Oase natürlicher Vegetation - die sich heute noch in den Großstädten befinden, zu erhalten. ( Siehe dazu auch meine vorherigen Anmerkungen 14:32 Uhr )
Jomtien Franky 27.03.24 17:20
Herr Lohkamp...
...sollte mal nicht vergessen, warum es eben angenehmer ist, in Thailand zu leben. Eben genau, weil man NICHT für jeden Scheiss einen auf die Mütze bekommt, und das irgendwie hinbekommt, dass hinterher alles gut ist. Oder dass da nicht alle 3 km ein Bulle mit einer Radarpistole im Gebüsch auf Dich wartet, das ist doch herrlich! Ein Durchgreifen wäre allerdings im Falle der Verbrennung der Felder im Norden viel sinnvoller, denn das ist ein schwerwiegender Eingriff in die Sauberkeit der Umwelt, und hier würde ich keine Gnade walten lassen, es werden halt ganz viele Menschen dadurch geschädigt...
Norbert Schettler 27.03.24 16:40
Thailand Fan
Alles korrekt, was Sie schreiben. Von dem geheimen Geschäft waren die Einheimischen nur überrascht oder verwundert. Also was soll's, das Ganze ist doch gar keinen Bericht wert.
Thailand Fan 27.03.24 16:10
Immer wieder faszinierend, wie einige "Gäste" sich hervortun, um den doofen, unterentwickelten Thais mal gehörig zu zeigen, wie deutsche Moral, Kultur, Gerechtigkeit und Ordnungssinn funktionieren(?). Ich fühle mich nachts in Pattaya sicherer als tagsüber in jedem deutschen Park oder Großstadtbahnhof.
Clankriminalität, Nogo-Areas, Spritzbesteck auf Spielplätzen, Drogenhandel, Kinderprostitution in Schulnähe usw. Aber wenn 8000km entfernt ein Thai eine Plastiktonne, die er vielleicht wirklich für Strandgut hält, zweckentfremdet, dann holt der deutsche Schulmeister die Keule raus, auf dass an seinem Wesen mal wieder die Welt genese...
Jörg LOHKAMP 27.03.24 14:32
Jörg Lohkamp
@ Ingo Kerp

Zeit das ganze Spiel zu beenden, sonst heist es auch weiterhin : Legal, illegal, schei.. egal.

Kommt ihnen irgendwie bekannt vor ? Deshalb müssen auch die Gesetze + Strafen für solche Machenschaften drastisch verschärft werden. Erst recht wenn dadurch öffentliches Eigentum zerstört wird. Rege daher folgendes an: Schaffung einer Stelle für öffentliche Ordnung, die STÄNDIG ÖFFENTLICHEN Raum kontrolliert + mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet ist, ähnlich einem Ordnungsamt wie in Deutschland. Bei Bedarf mit Polizeiunterstützung um nötige Maßnahmen auch - unverzüglich - durchzusetzen. Damit kann auch die Spirale der " ANKÜNDIGUNGSPOLITIK " unterbrochen werden, die - wirkungsvolle - Politik mehr behindert als unterstützt.
Ingo Kerp 27.03.24 12:30
Man sollte nicht vergessen, das in Thailand gerne ausgereizt wird, wieweit kann man gehen, bevor etwas passiert. Wenn dann was passiert kann man fast immer die Situation durch einen entsprechenden Umschlag regeln. Solange die Korruption in Thailand grassiert, wird so manches Problem nicht mehr als Problem gesehen sondern, vom Verursacher als geduldete Angelegenheit angesehen von der korrumpierten Seite als zusätzliche Einnahme. Und so wäscht eine Hand die andere, bis beide schmutzig sind.
Jörg LOHKAMP 27.03.24 11:40
Der " besorgte Bürger " ......
so wie sich die Situation darstellt - hat also ein " lokaler Geschäftsmann " eine vormals BEWALDETE FLÄCHE " gerodet, genutzt - um seinen PRIVATEN GESCHÄFTEN nachzugehen, das alles wohlmöglich auf STÄDTISCHEM GRUND - oder wem GEHÖRT der Grund eigentlich ? Wie steht es um die erforderlichen Genehmigungen - oder handelt es sich - wie in vielen Fällen, um illegale Geschäfte, die sich erst bei - genauer Betrachtung - als illegal herausstellen, ohne jegliche vorherige behördliche Genehmigung.

Die richtige Maßnahme wäre daher, die Schließung - aller illegale Geschäfte in dem betroffenen Bereich, der Geschäftsmann der das Grundstück genutzt hat - ist mit den RÄUMUNGSKOSTEN + den Kosten für die WIEDERAUFFORSTUNG zu belasten, die bereits ERZIELTEN Gewinne werden als Strafe bzw. Kaution für einen Strafprozess verwendet.

Kradi 27.03.24 10:10
Ich finde es jedenfalls besser, die ungenutzten Pontons für Sitzplätze zu nutzen - als sie für eine nicht funktionierende und bei leichtem Seegang kaputt gehende Sperre zu verheizen.