Neues aus dem Ausland am Samstag

Foto: Pixabay/Julian Hacker
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Panama wählt einen neuen Präsidenten

PANAMA-STADT: In Panama wird am Sonntag ein neuer Präsident gewählt. Als Favorit gilt der Oppositionspolitiker José Raúl Mulino. Der enge Vertraute des wegen Korruption verurteilten Ex-Staatschefs Ricardo Martinelli will die irreguläre Migration durch den Darién-Dschungel im Süden des mittelamerikanischen Landes in Richtung USA stoppen. Die rund drei Millionen Wahlberechtigte stimmen zudem über die 71 Parlamentssitze sowie fast 800 lokale Ämter ab.

Die Verfassung verbietet eine direkte Wiederwahl des Amtsinhabers. Zu den acht Präsidentschaftskandidaten zählen auch José Gabriel Carrizo von der Regierungspartei PRD, Ex-Präsident Martín Torrijos, der frühere Konsul in Washington, Ricardo Lombana, und der ehemalige Minister für den Panamakanal, Rómulo Roux. Der Sieger wird mit einfacher Mehrheit in einem Wahlgang ermittelt und tritt das Amt des Staats- und Regierungschefs am 1. Juli an.

Mulino (64), ein früherer Außen-, Sicherheits- und Justizminister, wurde als Ersatzkandidat für den Rechtspopulisten Martinelli nominiert, nachdem dieser nach seiner Verurteilung zu mehr als zehn Jahren Haft vom Rennen ausgeschlossen worden war. Martinelli wurde von Nicaragua Asyl gewährt und hält sich seit März in der nicaraguanischen Botschaft in Panama auf. Erst am Freitag wies Panamas Oberster Gerichtshof eine Klage ab, wonach Mulinos Nachnominierung gegen die Verfassung verstoßen habe.


Baerbock besucht Inselstaat Fidschi in der Südsee

AUCKLAND/SUVA: ? Zum Abschluss ihrer Indopazifik-Reise wird Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ab Sonntag für drei Tage den Inselstaat Fidschi im Südpazifik besuchen, der besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen ist.

Die gesamte Region hat mit zunehmenden tropischen Wirbelstürmen, Dürreperioden und vor allem dem steigenden Meeresspiegel zu kämpfen. Die pazifischen Inselstaaten reagieren daruf unter anderem mit Umsiedlungen und der Verbesserung des Katastrophenschutzes. Zu Fidschi gehören etwa 330 Inseln, von denen rund 110 bewohnt sind. Das Land hat mehr als 900.000 Einwohner.

Vor Baerbock war noch nie ein deutscher Außenminister auf Fidschi. Zum Auftakt trifft die Grünen-Politikerin am Sonntag Premierminister Sitiveni Rabuka. Die Hauptstadt Suva ist auch Sitz der Regionalorganisation Pazifisches Inselforum, die Baerbock am Montag besuchen wird. Ihr gehören 18 Staaten und Territorien im Südpazifik an.


Bürgermeister Khan in London wiedergewählt

LONDON: In London hat sich Bürgermeister Sadiq Khan wie erwartet eine dritte Amtszeit gesichert. Der Politiker der sozialdemokratischen Labour-Partei setzte sich bei der Kommunalwahl in der britischen Hauptstadt gegen seine konservative Konkurrentin Susan Hall durch, wie die Wahlkommission am Samstag mitteilte. Der 53-Jährige kam demnach auf 43,7 Prozent der Stimmen, seine Herausforderin erhielt 32,6 Prozent, wie der Sender Sky News berichtete.

Khan ist seit 2016 das erste muslimische Stadtoberhaupt der Millionenmetropole. Mit seiner Wiederwahl ist er der erste Bürgermeister, der sich eine dritte Amtszeit an der Stadtspitze sichern kann. Der Sozialdemokrat hatte im Wahlkampf unter anderem versprochen, Schulmahlzeiten künftig kostenlos anzubieten sowie die Nahverkehrspreise einzufrieren. Er will 40.000 neue Sozialwohnungen schaffen und es bis 2030 schaffen, dass Obdachlose nicht mehr auf den Straßen schlafen müssen.

Für Kritik hatte gesorgt, dass Khan die Umweltzone, die sein Vorgänger Boris Johnson für die Innenstadt eingeführt hatte, auf das gesamte Stadtgebiet ausdehnte. Besonders Pendler und Handwerker beschwerten sich, dass sie neue, teure Fahrzeuge anschaffen mussten.


EU-Parlamentspräsidentin Metsola: «Entsetzt über bösartigen Angriff»

BRÜSSEL/DRESDEN: Die EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola hat dem SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke nach dem Angriff auf ihn Unterstützung und Solidarität zugesichert. Sie sei «entsetzt über den bösartigen Angriff», schrieb Metsola auf der Plattform X (früher Twitter). Die Verantwortlichen müssten vor Gericht gestellt werden. «Matthias, das Europaparlament steht an deiner Seite», fügte sie hinzu.

Ecke war in Dresden von vier Unbekannten beim Aufhängen von Wahlplakaten zusammengeschlagen worden, so dass er operiert werden muss.


Scholz nach Angriff auf Kandidaten: «müssen gemeinsam dagegen stehen.»

BERLIN: Nach dem Angriff auf den sächsischen Europaabgeordneten Matthias Ecke (SPD) in Dresden hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein geschlossenes Vorgehen gegen Rechts gefordert. Der Angriff auf Ecke sei bedrückend, sagte Scholz am Samstag bei einem Demokratiekongress zur bevorstehenden Europawahl in Berlin. «Die Demokratie wird von so etwas bedroht, und deshalb ist achselzuckendes Hinnehmen niemals eine Option», sagte Scholz. «Wir müssen gemeinsam dagegen stehen.»

Auch mit Attacken auf grüne Kandidatinnen und Kandidaten sowie Kommunalpolitiker und -politikerinnen dürfte man sich nicht abfinden. Dass so etwas geschehe, habe auch etwas mit Reden, die gehalten würden, und mit Stimmungen, die erzeugt würden, zu tun, sagte Scholz mit Blick etwa auf die rechtspopulistische AfD. Scholz wünschte Ecke beste Genesung - er sprach sich zudem für eine rückhaltlose Aufklärung aus.

Ecke war beim Plakatieren angegriffen worden. Er wurde schwer verletzt und im Krankenhaus versorgt. Beim Befestigen von Wahlplakaten für die SPD am späten Freitagabend hatten vier Unbekannte auf den 41-Jährigen eingeschlagen, wie die Polizei am Samstag mitteilte.


AfD-Chef Chrupalla verurteilt Angriff auf SPD-Kandidaten Ecke

BERLIN/DRESDEN: Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla hat den brutalen Angriff Unbekannter auf den sächsischen SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke verurteilt. «Physische Angriffe gegen Politiker aller Parteien verurteilen wir zutiefst. Wahlkämpfe müssen inhaltlich hart und konstruktiv, aber ohne Gewalt geführt werden», schrieb der selbst aus Sachsen stammende Bundespartei- und Bundestagsfraktionschef am Samstag auf der Internet-Plattform X. «Ich wünsche Herrn @MattEcke viel Kraft und rasche Genesung.»

Politiker der SPD hatten zuvor auch die AfD für das Klima mitverantwortlich gemacht, in dem solche Gewalttaten entstehen.

Ecke ist sächsischer SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl am 9. Juni. Er wurde am Freitagabend in Dresden beim Plakatieren angegriffen und schwer verletzt. Vier Unbekannte schlugen auf den 41-Jährigen ein, so dass er operiert werden musste, wie Polizei und Partei am Samstag mitteilten. Minuten zuvor hatte laut Polizei vermutlich dieselbe Gruppe bereits einen 28-jährigen Wahlkampfhelfer der Grünen ebenfalls beim Plakatieren angegriffen und verletzt. Politiker mehrerer Parteien verurteilten die Angriffe scharf.


Feuerwehr fängt vor VfB-Spiel Bienenschwarm im Stadion ein

STUTTGART: Vor dem Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Stuttgart und München sorgt ein Bienenschwarm im Stadion für Aufregung. Die Feuerwehr muss eingreifen.

Rund zwei Stunden vor dem Heimspiel des VfB Stuttgart gegen den FC Bayern in der Fußball-Bundesliga hat die Feuerwehr einen größeren Bienenschwarm in der MHP-Arena eingefangen. Die Insekten hatten sich am Samstagmittag an einem Lautsprecher-Stativ direkt hinter einem der Tore niedergelassen, wie die Feuerwehr mitteilte. Mitarbeiter des Stadions entdeckten den Schwarm und verständigten die Feuerwehr.

Mit einer Imkerhaube geschützt habe ein als Imker ausgebildeter Feuerwehrmann die Insekten in einem Bienenkorb eingefangen. Die Feuerwehr habe sie in ein Waldgebiet fernab von bebautem Gebiet gebracht, sagte ein Sprecher. Es soll sich um mehrere Hundert Bienen gehandelt haben. Verletzt wurde laut dem Sprecher niemand, Zuschauer befanden sich ebenfalls noch nicht im Stadion.


Nach starkem Regen: Tansania rüstet sich für Wirbelsturm

DARESSALAM: Im von wochenlangen Regenfällen und Überschwemmungen gezeichneten Tansania bereiten sich die Menschen auf ein weiteres Wetterextrem vor: Der Zyklon «Hidaya» soll nach Angaben des GDACS-Katastrophenwarnsystems (Global Disaster Alert and Coordination System) am Samstagabend oder frühen Sonntagmorgen an Daressalam, der größten Stadt des ostafrikanischen Landes, vorbeiziehen.

Es würden anhaltende Windgeschwindigkeiten von bis zu 75 Kilometern pro Stunde erwartet. Der Wirbelsturm, der sich in der vergangenen Woche über dem Indischen Ozean gebildet habe, werde zwar nicht auf Land treffen. Trotzdem seien bis Dienstag «sehr starker» Regen, Wind und Sturmfluten zu erwarten, hieß es. Die Behörden in Daressalam stellten den Schiffsverkehr zwischen der vor der Küste gelegenen Inselgruppe Sansibar und dem Festland ein. Menschen wurden aufgerufen, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

Sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen haben nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA seit März in Tansania, Burundi, Kenia, Somalia, Ruanda und weiteren Teilen Ostafrikas für Verwüstung gesorgt. Hunderte Menschen kamen bereits ums Leben. Die übliche sogenannte lange Regenzeit von März bis Mai wird in diesem Jahr durch das Wetterphänomen El Niño verstärkt, das die Region bereits Ende vergangenen Jahres mit Unwettern und Überschwemmungen getroffen hatte.


83-jähriger Deutscher bei Sturz auf Mittelmeerinsel schwer verletzt

MESSINA: Bei einem Sturz auf der italienischen Vulkaninsel Vulcano im Mittelmeer hat sich ein 83 Jahre alter Urlauber aus Deutschland schwer verletzt. Der Mann musste mit dem Hubschrauber zur Behandlung in ein Krankenhaus nach Messina auf Sizilien geflogen werden, wie die Bergwacht am Samstag mitteilte. Vulcano gehört zur Gruppe der Liparischen Inseln und liegt etwa 20 Kilometer von Sizilien entfernt.

Nach Angaben der Rettungsdienste war der deutsche Tourist am Freitag in einem schwer zugänglichen Gebiet in der Nähe des Vulkankraters unterwegs. Dort sei er gestürzt und habe sich erhebliche Verletzungen am Kopf und im Gesicht zugezogen. Zum Herkunftsort des Mannes machte die Bergwacht keine Angaben.

Vom Namen der Insel Vulcano ist das Wort Vulkan abgeleitet. Im alten Rom galt die Insel als Schmiede des Vulcanus, des römischen Gottes des Feuers. An ihrem höchsten Punkt ragt sie etwa 500 Meter aus dem Meer.

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