Ukrainekrieg: Neueste Meldungen am Sonntag

Foto: epa/dpa Fotomontage
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Russland meldet Kontrolle über Ort Otscheretyne in Donezker Gebiet

KIEW: Die Ukrainer hatten den feindlichen Durchbruch schon vor einigen Tagen gemeldet, nun bestätigt die russische Seite: Der Ort Otscheretyne in der Ostukraine ist demnach komplett besetzt.

Russlands Armee hat eigenen Angaben zufolge vollständig die Kontrolle über den Ort Otscheretyne im ostukrainischen Gebiet Donezk erlangt. Die eigene taktische Lage sei dadurch verbessert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag mit. Bereits zuvor hatte das ukrainische Militär einen Durchbruch der Russen bei Otscheretyne gemeldet und erklärt, dass die feindlichen Truppen sich in der kleinen Ortschaft festgesetzt hätten. Beobachter gehen davon aus, dass die russische Armee nun in die recht nahe gelegene Stadt Tschassiw Jar vorrücken will.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen eine groß angelegte russische Invasion. Moskau will dabei unter anderem das ostukrainische Gebiet Donezk vollständig besetzen, das es zwar völkerrechtswidrig annektiert hat, aber bislang nicht komplett kontrolliert.


Selenskyj spricht Ukrainern in Osterbotschaft Mut zu

KIEW: Anlässlich des orthodoxen Osterfests hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten Mut zugesprochen. Gott stehe in diesem Krieg aufseiten der von Russland angegriffenen Ukraine, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft, die das Präsidialamt in Kiew am Sonntag veröffentlichte. «Mit einem solchen Verbündeten wird das Leben definitiv über den Tod siegen.» Er rief darüber hinaus zum Gebet für ukrainische Soldaten auf, die dieses Osterfest erneut in den Schützengräben an der Front verbringen müssen.

In der Ukraine feiern - ebenso wie in Russland - viele orthodoxe Christen nach dem julianischen Kalender Ostern erst am 5. Mai. Andere christliche Feiertage hingegen hat das angegriffene Land im Zuge des Angriffskriegs an den Kalender westlicher Kirchen angepasst. So ist Weihnachten mittlerweile vom 7. Januar auf den 25. Dezember vorverlegt worden.


Russische Angriffe auf Ukraine auch am orthodoxen Osterfest

KIEW: Ungeachtet des orthodoxen Osterfests, das am Sonntag sowohl in der Ukraine als auch in Russland gefeiert wurde, haben russische Einheiten ihre Angriffe entlang der ukrainischen Fronten fortgesetzt. Insgesamt seien am Ostersonntag 103 Kampfhandlungen registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew am Abend in seinem Lagebericht mit. Absoluter Brennpunkt sei das Gebiet westlich von Bachmut und Awdijiwka in der Ostukraine gewesen, in dem die ukrainischen Verteidiger 56 russische Angriffe, unterstützt von Artilleriefeuer, abschlugen. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Über eventuelle Verluste beider Seiten lagen zunächst keine Angaben vor.

Die ukrainischen Militärs berichteten zudem von zahlreichen russischen Luftangriffen, unter anderem auf die Großstadt Charkiw im Osten des Landes. Dort wurden nach neuesten Angaben der örtlichen Militärverwaltung mindestens 15 Menschen verletzt. Insgesamt seien 100 russische Luftangriffe sowohl auf ukrainische Stellungen an den Fronten als auch zivile Wohngebiete gemeldet worden. «Infolge dieser terroristischen Angriffe hat es leider Opfer unter der Zivilbevölkerung gegeben», heißt es in dem Bericht des Generalstabs.

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