Tatverdächtiger nach Drohung gegen Speckner

Das Logo des Deutschen Fußballbundes (DFB) am Eingangsbereich der DFB-Zentrale in Frankfurt. Foto: epa/Boris Roessler
Das Logo des Deutschen Fußballbundes (DFB) am Eingangsbereich der DFB-Zentrale in Frankfurt. Foto: epa/Boris Roessler

FRANKFURT/MAIN: Nach einem Drittliga-Spiel erhält der Schiedsrichter Drohungen per E-Mail. Nun wurde ein Tatverdächtiger ermittelt.

Nach einer Morddrohung gegen Fußball-Schiedsrichter Martin Speckner ist der Tatverdächtige ermittelt worden. Ein 22 Jahre alter Mann aus Bielefeld soll den Offiziellen nach der Partie zwischen dem FC Ingolstadt und Arminia Bielefeld am 5. April bedroht haben, wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag mitteilte.

Speckner hatte nach der Leitung des Drittliga-Spiels eine E-Mail mit Drohungen und Beleidigungen erhalten. Der anonyme Absender kritisierte DFB-Angaben zufolge explizit die Länge der Nachspielzeit, in der Ingolstadt noch zum 1:1 ausglich.

Die DFB Schiri GmbH leitete daraufhin rechtliche Schritte ein und meldete die Drohungen bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (ZIT). «Wir nehmen solche Attacken ernst und sind deshalb froh, dass der Verfasser ermittelt werden konnte», sagte Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich. Der Fall soll nun den weiteren strafrechtlichen Weg gehen.

Bereits am vergangenen Dienstag (9. April) sei durch die Polizei Bielefeld eine Gefährderansprache erfolgt, «um die Situation zu deeskalieren und eine mögliche Gefahr für den bedrohten Referee auszuschließen».

Fröhlich hatte die Drohung bereits nach Bekanntwerden scharf verurteilt. «Beleidigungen und Drohungen gegen Unparteiische sind keine harmlose Folklore, sondern Attacken auf Menschen. Nichts kann sie rechtfertigen», sagte der ehemalige Top-Referee. Schiedsrichter seien «kein Freiwild, sondern Menschen, Sportler und ein selbstverständlicher Teil der Fußballfamilie».

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