Iran greift Israel an - Abwehrschlacht

Hunderte Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert

Iranische Mittelstreckenraketen
Iranische Mittelstreckenraketen "Nazeat" werden während der jährlichen Feier zum Tag der Armee auf einem Militärstützpunkt in Teheran ausgestellt. Foto: EPA-EFE/Abedin Taherkenareh

TEHERAN: In der Nacht zum Sonntag feuerte das iranische Regime über 350 Drohnen, ballistische Raketen und Marschflugkörper auf Israel ab. Der Angriff war nach einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Konsulat in Damaskus erwartet worden. Dank umfangreicher Verteidigungsmaßnahmen erreichten nur fünf Raketen ihr Ziel.

Wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet, griff Iran für die Attacke auf sein umfangreiches Arsenal an Shahed-Drohnen, Fateh-Raketen und Marschflugkörpern zurück. Die iranische Nachrichtenagentur Isna bestätigte den Einsatz dieser Waffen beim Angriff auf Israel. Bereits am Freitag verdichteten sich die Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Angriff.

Warnungen vor dem Angriff

Amerikanische Quellen warnten vor einem möglichen Angriff, Frankreich riet von Reisen in das Gebiet ab und die Lufthansa stellte Flüge nach Teheran ein. Laut jordanischen, türkischen und irakischen Vertretern informierte Iran bereits Tage zuvor über die Angriffspläne. Amerikanische Regierungsvertreter erklärten, Iran habe die USA nicht vorab gewarnt.

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, setzten iranische Beamte Saudiarabien und andere Golfstaaten zwei Tage im Voraus über die Grundzüge ihrer Pläne in Kenntnis, damit diese ihren Luftraum sichern konnten. Diese Informationen seien an die USA weitergeleitet worden.

Erfolgreiche Abwehr durch Israel

Als die ersten Shahed-Drohnen am Nachthimmel gesichtet wurden, reagierte Israel mit umfangreichen Verteidigungsmaßnahmen. Dank des Frühwarnsystems und der Abwehrsysteme wie Iron Dome konnten fast alle anfliegenden Drohnen und Raketen abgefangen werden. Nur fünf Raketen erreichten schließlich ihr Ziel in Israel.

Der direkte Angriff Irans auf Israel stellt eine neue Eskalationsstufe im lange schwelenden Schattenkrieg zwischen den beiden Ländern dar. Experten sehen darin eine Reaktion auf die zunehmenden Spannungen und die jüngsten Angriffe auf iranische Ziele in Syrien. Die erfolgreiche Abwehr durch Israel zeigt jedoch auch die Leistungsfähigkeit der israelischen Verteidigungssysteme.

Hintergründe zum Konflikt

Der Konflikt zwischen Iran und Israel hat eine lange Geschichte. Seit der islamischen Revolution 1979 betrachtet Iran Israel als Erzfeind und unterstützt anti-israelische Gruppen wie die Hisbollah im Libanon und die Hamas im Gazastreifen. Israel sieht in Irans Atomprogramm und seiner regionalen Einflussnahme eine existenzielle Bedrohung.

In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Angriffen auf iranische Ziele in Syrien, die Israel zugeschrieben wurden. Der jüngste direkte Angriff Irans auf Israel markiert jedoch eine neue Dimension in diesem Konflikt. Experten befürchten eine weitere Eskalation, sollten die diplomatischen Bemühungen zur Deeskalation scheitern.

Einen ausführlichen Hintergrundbericht mit vielen interessanten Details, Strategien und Analysen zum iranischen Angriff auf Israel finden Sie in diesem lesenswerten Artikel der Neuen Zürcher Zeitung.

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